Ein Spass, wie Geburtstag und Weihnachten gleichzeitig

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Klar die Antwort auf die Frage nach Genugtuung ist natürlich immer Konsum.

Spätestens, wenn ihr euch völlig entnervt durch die Innenstädte unserer Ballungsgebiete quetscht und nach dem nächsten Verlegenheitspräsent sucht, wird euch die Romantik von Weihnachten so sehr aus dem After fliegen, als hättet ihr DMT in eurem Glühwein gehabt.



Tausende Menschen drängen sich durch diese Budengassen, wärmen sich am Glühwein mit Schuss für vier Euro – oder einfach nur an der Heimeligkeit inmitten von Flagship-Stores.- zeit-online


Es hat schon wieder fast etwas übernatürliches, wenn man sich anschaut, unter welchen Strapazen sich der gemeine Konsument durchringt endlich seinen vorweihnachtlichen Spass zu haben und den Frieden zu finden, den ihn ja scheinbar sonst an keinem anderen Tages im Jahr ereilt. Was muss man doch für eine Einfalt besitzen, zu glauben, sich in besonderem Maße mit Kennerschaft von Genuß und der ökonomisch weisesten Vorraussicht gesegnet auf einen Weihnachtsmarkt zu treten und mit Handweisungen links und rechts auf die Besonderheiten deuten zu können, welche einem andernorts ungleich zuteil werden könnten.


Mit dem ersten Advent beginnt endlich die Weihnachtsmarktsaison und damit auch die Zeit der Versuchungen. Denn ein Besuch des Weihnachtsmarkts ist unweigerlich mit dem feinen Duft von gebrannten Mandeln, herzhaften Reibekuchen und einem heißen Glühwein verbunden. - Bild-Der-Frau


Mag mein Blick trübe und bitter geworden sein, oder eben besonders klar und detailliert die Wirklichkeit vom Grund der Projektion abhebend, so kann ich abseits von Max Goldts beredten Leuchten in Kinders Augen keine weiteren Settings ausmachen, die einen positiven Einfluß auf die Verschleiherung der Nebenwirkungen dieser schaulustigen Projektionen und des angewnadten Lustspiels von Erwartungen zum Festtag haben mögen.



In großen Tanks mit bis zu 1000 Litern wird der Glühwein geliefert, von Durchlauferhitzern angewärmt und dann in 0,2-Liter-Tassen verkauft. - zeit-online


Halt, doch. Da fällt mir eines ein. Der Rausch.
Stimmt, das habe ich völlig vergessen. Dass sich die Oma fröhlich de Punsch ausschenkt, der Onkel bereits den Tullamore Dew von seinem Geschenkpapier befreit, die Patentante unter Einfluss von Analgetikum in den Dezember geritten ist und wer weiß, auf was die Jugendlichen gerade wohl drauf sind. In dem Zusammenhang fällt es mir leicht Dinge wie den weihnachstmarkt zu verstehen, oder wie man sich schwer mit Verlegenheitsgeschenken beladen in der Tiefgarage mit dem Unfallgegener über die Versicherungsdetails austauscht, weil der Glühwein mit Schuß noch in den Schläfen pocht.


Er sagt, der Glühweinverkauf sei mit Abstand das erfolgreichste Geschäft. Es folgen die Imbissstände, dann die Zuckerbuden. Vergleichsweise bescheidene Einnahmen erzielen die Kunsthandwerker, auch wenn sie den eigentlichen Charme eines Weihnachtsmarktes ausmachen: Manche bibbern abends einsam in ihren Ständen, während nebenan der Glühwein fließt.  - zeit-online



Was man nämlich aus dem hier vielzitierten Artikel aus der Zeit-online-Redaktion entnehmen kann ist, dass von den Schaustellern, die sich in die 20.000 Euro Bretterbuden stellen, solche mit Kunsthandwerk und 2.500 Euro standgebühr nur schlechten Umsatz erzielen lasse und solchen, wie den Betreiber des gesamten Marktes selber, die Glühweinstände aufstellen und 20.000 Euro Standgeld inder Hamburger City entrichten müssen schon eher über die Runden kommen.



von mir selber abgeschätzt


Jetzt kann sich jeder überlegen, dass man mit 4 Mitarbeitern mehr als 4 Glühwein in zehn Minuten ausschenken wird, dass der Glühwein teurer als 5 Euro verkauft und billiger als jeder LIDL Wein eingekauft werden wird.

Und Jetzt kommt mir nicht mit "Henoth, aber 20.000 Euro Standgebühr ...! " und anderem ungebührlichen Gerede, welches euch ja nur selbst enttarnt, als solche zu missbilligenden Retorten, die nicht wissen welche Farbe die Geldscheine haben, die man braucht, um eben solche Standgebühr in bar zu zahlen.

Zahl deine Gelüste in bar!







Und wer jetzt noch mault, dass man sich auf irgendetwas, im besonderen aktuell die Vorweihnachtszeit besinnen sollte, dem sei auch beigebracht, dass eine solitäre Überlegung im Stillen sicherlich die beste Art sei, sich mit irgendetwas im Vorhinein zu beschäftigen. Ein Gang auf einen Markt, um Konsumgelüste zu stillen, oder auf den Zeitpunkt genau den Austausch von Waren abzustimmen, welcher terminlich ungeschickt und für alle verpflichtend landesweit ein Fest einschließt, kann man aber sicherlich nicht mit in Aktivitäten ruhiger Besonnenheit einschließen.


http://de.wiktionary.org


Völlig unironisch trifft es wohl das Gegenteil ziemlich gut auf den Kopf. Nämlich die Besinnunglosigkeit. Besonders schön kommt die Bedeutung in diesem Begriff zu Tage, wenn man das Bild der zweiten Bedeutung des Wörterbuches hervorhebt "in einer anderen/ eigenen Welt [zu] sein".


http://de.wiktionary.org


Genau das ist es tatsächlich, was geschieht, wenn wir uns vor "Bretterbuden mit aufgetacktertem Fischtengrün, [...] , gruppenweise stehend, auf die dümmste Art, die Menschen möglich ist, minderwertige Lebensmittel verzehren kann."

Wir sind dann völlig besinnungslos.
Berauscht von den Eindrücken und der Ablenkung von der Realität, inzwischen glaubt man auch, dass die Zuhilfenahme von warmem, hochprozentigem Getränk den Körper in der Erhaltung seiner Temperatur begünstige, während man uninspiriert auf Preisschilder und fremde Gesichter schaut.


Es geht um ein Geschäft, das Mitte November beginnt, wenn Gabelstapler wieder Holzbuden durch die Innenstadt hieven.
"Kulissenbau Nord", steht auf einer Maschine. - zeit-online

Unschön fand ich den Vorschlag, den mir ein guter Freund vor einigen Jahren zur Vorweihnachtszeit unterbreitete. Er schlug sich an der dichtesten Stelle des innerstädtischen Weihnachtsmarktes aufzustellen und eine Crack-Pfeife zu rauchen. Wie ich ihn damals dafür scholt, solcherelei Gedanken
überhaupt zu hegen hing vor Allem davon ab, dass ich ihn nicht an die Crack-Raucher im Allgemeinen verlieren wollte.

Heute scheint es mir nicht mehr wie der rebellische Akt, den er scheinbar erzeugen wollte, sondern mehr wie eine drastischere Form der gleichen dort tagein, tagaus, rituell vollführten Tätigkeiten.

Der Glühweingenuß auf Weihnachtsmärkten entspricht dem langsamen Crack-Rauchen einer projektiv verorteten Gesellschaft und den Rest könnt ihr euch während eurer besinnlichen Zeit selber überlegen. Der Henoth guckt sich das Spiel dieses Jahr aus der Äquatornähe an.

Bis nächstes Jahr.



Late Cakes

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Henoths Weihnachtsgeschenkvorschläge 

~ gesammelt 2014 ~






Für die kleinen Kinder






Für Mädchen


 

Für die schlimmen Racker


 

Für die lieben Buben



Für die Nachbarskinder



Für die Kellerkinder









 

Für Experimentierfreudige





 

Für die Körperpflege





 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für die Mama

 




 



 

Für den lieben Vater
















Für den Alleinlenbenden




 

 

 

 

 

 

 






Für den Nerd






 

Für den Audiophilen

 


 

 

Für den, der gerne nur genießt




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Opa



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Für Leseratten