System of a down syndrome

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Aktueller Aufreger
http://www.spiegel.de/schulspiegel/inklusion-kind-mit-down-syndrom-soll-aufs-gymnasium-a-965875.html

short: 
Henri hat mit seinem Sonderpädagogen in der Grundschule das Lesen gelernt und seine Eltern wollen jetzt dass er endlich Doktor wird, damit er sich selbst heilen kann. Also haben sie beschlossen, dass er dafür aufs Gymnasium gehen muss und zwar ohne Sonderpädagoge, aber mit Online-Petition an den Kultusminister. Der Junge schafft das schon. Yolo.

Ich meine, hey klar, selbst ich wurde von einer Schule mal abgelehnt, und hab deswegen viel  geweint und bin dann eben zum anderen Gymnasium zehn Jahre gegangen. Ja, und das obwohl ich schon lesen konnte BEVOR ich in die Grundschule kam. Wer hätte für mich gestimmt?

Wie  der Stevens bereits sagte, "hier wird Schule nur gespielt":
http://www.zeit.de/studium/uni-leben/2014-04/selbststudium-education-hacking

Na klar macht der Henri das, und jetzt brauch auch keiner aufzuschreien, er würde ungerecht behandelt werden, wenn er diese oder jene "Unterstützung" nicht bekäme oder auch nie bein Sport in der Schule mitmachen wollte (zumindest ernsthaft).

Und Henoth, werdet ihr durcheinanderrufen, hör jetzt auf mit dem Behindi-Bashing, der könne doch nichts dafür, so wie er ist.
Ja, nun gut ich höre euch und ich würde auch warten, bis der letzte sein aufgeregtes Schnauben beendet hat und gegebenfalls das Thema wechseln, wenn es mir eben nicht sogar genau darauf ankommen würde, dem Henri, der nichts dafür kann, durch Spezialbehandlung dahin zu führen, wo andere, die von selbst nichts können, bereits sind. In die verdammte Realität (inklusions-sprech: "Normalität")  und eben nicht zum Bashing, zur Spezialbehandlung oder eben zum Sonderpädagogen. Aber wenn man will geht alles, klaro.

Just do it.
-nike

Denn da müssen wir differenzieren: Nicht durch seine Art wird er von mir klassifiziert, so zum Beispiel weil er schwul sein will, das Geschlecht zum zweiten Mal ändern lässt, Linkshänder ist oder die Burka trägt obwohl er unbeschnittener Jude ist. Nein, lediglich seine Taten und Motive geben mir Anlass zu diesem Gasknecht. Aber das macht in der Inklusion gar keinen Unterschied. Denn wenn man wirklich inkludiert, dann sollte schließlich KEINER auf der Strecke bleiben?
Righty-Right, oh my brothers.

Die Nachricht im Spiegel könnte also auch lauten (jeweils)

Inklusion: Kind ...                                                           
ohne Arme und Beine
ohne Willen zum Schulbesuch
mit Rosette an der Stirn
 mit 6 Jahren bereits Lesbierin
wie Ralph Wiggum
mit Niqab, Tschador und schwarzem Gewand
mit Satanstattoos
mit schlechten Noten 
usw.
                                                            ...soll aufs Gymnasium

Denn wenn wir von Inklusion sprechen, dann geht ne Menge nicht klar.  Zum Beispiel, dass ich als Evangelischer Bub nicht auf eine katholische Privatschule durfte. Das ist jawohl die Höhe! Was stellt sich denn der Typ an, der darf sich ja sogar aussuchen bei welchem Gymnasium er sich beim Kultusminister reinpetitioniert.

Anderer Kultus, andere Sitten

Wie Bayern inklusion verstesteht - Niemand hatte vor eine Inklusion aufzubauen. Wo kämen wir denn da hin? Das muss man fein säuberlich ausdifferenziert haben, was da geht und was nicht. Und das mit dem Verschleiern ist echt nicht drin. Die mit den Stephen-Hawking-Rollstühlen sind aber voll ok. </irony>


Das sind eben lediglich Definitionsspielräume. Entscheidungen es so oder anders zu tun.
Aber das sind eben alles lediglich arbiträr festgelegte Spielräume und man kann sich ja mal irren.

Ein wenig irreführend finde ich geht es auf der informationsseite zum thema Inklusion als Menschenrecht zu. Dort werden verschiedene Epochen, zu meiner Verstörung, verglichen und auf das Thema Behinderung abgeklopft. Und entgegen meiner Erwartung wird dort ganz merkwürdig zusammengefasst, was man bisher so über Behinderte dachte und was man mit ihnen in der Vergangenheit so angestellt hatte:




Wie es das Online Handbuch inklusion-als-menschenrecht.de mit z.B. der Antike vergleicht:
"Wie es einem Menschen mit Behinderungen in dieser Zeit erging, hing vor allem davon ab, ob er oder sie in eine einflussreiche, wohlhabende oder in eine arme Familie geboren worden war. Ob man ein Mann oder eine Frau war, spielte ebenfalls eine wichtige Rolle. Kinder mit Behinderungen oder Krankheiten wurden oft getötet oder ausgesetzt, kranke Frauen wurden verstoßen."

Das soll heißen, dass es heute anders ist? Really? Der vergleichende Bezug auf die Realität ist doch erstmal nur dem Wunsch des klassenlosen, unterschiedsfreien Menschen, der alle Probleme des Lebens meistert, wie in  eine Märchen aufgetragen.
Was ist heute nochmal anders? Die Seite gibt es doch gerade WEIL es heute nicht anders ist und es darauf ankommt, als was man geboren wurde. Diesen Missstand wollen die doch gerade aufzeigen.
Musste man die BEschreibung der Antike erst mit der Verschärfung "töten" zu einer deutlichen Abgrenzung von heutigen Verhältnissen bringen oder war es, dass man die Rolle von "Frau und Kind" auf die Seite der Betroffenen gezogen hat, um die Dissonanz deutlicher zu machen?Was für ein Humbug. 

Mittelalter: "Behinderungen und Krankheiten galten als Strafe Gottes."  ( - Das Gebiet von "was Gott alles so entschieden hat"  beharken wir ein anderes mal. Anderes Thema.)

Jedoch interessant wird es in der Neuzeit: Da verzetteln sie sich in Geschwafel und sprechen davon, dass es ja nun "kriegsbedingt" vermehrt solche mit "fehlenden Gliedmaßen" gebe und "Ziel war es, ihre Arbeitsfähigkeit wieder herzustellen" - also habe man "Anspruch auf staatliche Unterstürtung" in "Institutionen" gehabt.

Was natürlich Quatsch ist, wenn plötzlich Äpfel und Birnen vergleichen werden. Eben sprachen wir noch von angeborenen Behinderungen in der Antike und jetzt sind es nur noch Kriegsveteranen. Und das andere Faule daran ist ja, dass man nicht vergessen sollte zu erwähnen, das man mit der Gruppe dieser inzwischen als "medizinisch zu versorgenden Menschen" ziemlichen Unfug angestellt hatte, als man sie "behandelte".  Mal ganz abgesehen von den "Institionen", welche als geschlossene Anstalten "für immer" für diese Menschen "sorgte".
 
Anfang des 20.Jhd.s:
Hier geht es immer noch nur noch um körperlich behinderte und deren" Start in die Welt der Selbsthilfe". Was einerseits sicherlich anzuerkennen ist, aber andererseite in dieser Chronik ziemlich zynisch daherkommt.

Aber über die NS Zeit
(- Das brauchen wir nicht sprechen, da ist klar was passiert ist, hat jeder in der schule auf VHS paarmal gesehen, wie die Leute verbrannt werden. Will ich hier nicht wiederholen nur um Godwins Law auch hier anwenden zu können. Wir ignorieren das heute mal und reden ein anderes mal über Aktion T4 und die gesamtgesellschaftlichen Folgen für heute.)

Ja genau, und heute?
"Behinderung wird damit nicht mehr als rein individuelles Problem behandelt, um dessen Behebung sich jede und jeder Einzelne selbst kümmern muss."

Wait a minute, what? Behinderung ist ein holistisches Problem und jeder muss ran?

Nein, das war ein Mißverständnis.  Inklusion bedeutet erstmal nur dass man die "Risikogruppe" neu definiert und die Behinderten zu den Verhaltensauffälligen setzt. (oder auch so, wie gesagt.)

Achso, dann ist doch alles klar. Dann darf der Henri ab sofort auch aufs Gymnasium und sobald er "stört" geht er den Weg, den jeder Förderschüler gehen muss: wieder weg.

Für mich klingt die Seite "Online Handbuch inklusion-als-menschenrecht.de" selber als hätte jemand mit sprachlichen Behindnerungen zu kämpfen gehabt oder hätte zumindest mit begrenztem Mindset diese ganzen Sachen verfasst. Ich kann nicht erkennen, wo sich das ganze Gelaber über die Historie der Behinderten und ihre Schicksale nun für die Inklusion, als Hilfe zum Verständnis, irgendwie zusammenführt.






Allgemein gesagt, der Anteil an Idioten steigt

Und diese Aussage kann mir keiner verübeln, die beinhaltet nämlich vorurteilsfrei bereits die "unbehinderten" Idioten. Ein Vorteil von dieser tollen Inklusion ist ja auch, dass man man prima alle über einen Kamm scheren kann.

"Gestiegen ist vielmehr die Zahl der Förderschüler insgesamt, innerhalb weniger Jahre um fast 30 Prozent." - zeit

Das ist natürlich eine erschreckende Zahl, aber lassen wir uns nicht von Statistiken verwirren, wenn es ledigleich darum ging, eine Zählweise  zur Erfassung einer statististischen Gruppe neu zu definieren. Das soll nur aufregen. Ähnlich im folgenden Beispiel.

Der Anteil an nicht inkludierten steigt, die keine Arbeitsstelle finden. Hier sprechen die Leute allerdings nur über ein Handicap, also zum Beispiel ein Schwerbehindertenausweis, weil man eine Lebertransplantation hinter sich hatte und eben keine geistige Behinderung.

"Eine Pilotstudie des Lehrstuhls für Arbeit und berufliche Rehabilitation der Universität Köln zeigt erstmals das Ausmaß. Die Verlierer des momentanen Aufschwungs sind Akademiker mit Handicap. Unter ihnen ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Jahren um 17 Prozent gestiegen, wohlgemerkt bei Arbeitnehmern unter fünfzig." - zeit


Henri wird also damit rechen müssen arbeitslos zu werden. Das ist für Henri nicht so schlimm, für seine Eltern eine tragödie, ich sehe bereits im Inneren Auge vor mir, wie sie eine Petition an den Bundeskanzler, die EU-Kommission, die Vereinten Nationen  oder an ALF richten, damit ihr Henri endlich mit seinem Doktor in der freien Wirtschaft eingestellt wird, eben mit den chancen so wie jeder andere auch.


Volkswirtschaftlich hat das heute aber kaum eine Bedeutung. Entgegen allen Unkenrufen, wie viel das für die Schulen kosten würde blabla, die geben die Mittel dann doch für was anderes aus, haltet die Schnauze.  Der Anteil an Downis ist nämlich sehr gering:

"In Deutschland lag der Anteil zu erwartender Kinder mit einem Down-Syndrom im Jahr 2006 bei etwa 1:500, also bei 0,2 Prozent." - wiki

 Andersherum formuliert bedeutet das pro Gymnasium mindestens einen Henri (im Schnitt).

Was habe ich also aus der Debatte gelernt? Erstmal nur dass die Grenzen der Selbstbestimmung solange verschoben werden sollen, bis man eben selbst bestimmen kann ob man für etwas fähig ist oder nicht. Oder die Eltern von Henri das bestimmen können. Oder zumindest die, die es Gut meinen.
Ja wer denn jetzt? Vielelicht hätten wir es doch dabei belassen, den Grad der Herausforderung dem Kombattanten selber wählen zu lassen, anstatt den Henris das Gymnasium und den Tugces das Kopftuch aufzuoktroyieren. So wie das bereits mit der Selsbtbestimmung bei Taufe/Kommunion/Konfirmation bereits je her "toll klappt".


„Aber nicht aus moralischen Gründen, sondern aus Gründen der Erfahrung. Es sind harte Erfahrungen, aber extrem bereichernde, die man durch eine Abtreibung eines behinderten Kindes niemals erleben würde. Eltern mit Kindern, die „anders“ sind, verbessern sich auch als Eltern. Sie werden toleranter und solidarischer. Das ist doch eine Chance, die man nützen sollte. Die Auswahl des Kindes à la carte ist nicht gut. Denn schlussendlich wählen wir das Perfekte. Und wenn dann alle gleich sind, sind wir um vieles ärmer. Auch Blumen sind verschieden, und alle sind schön. Der Drang zur sozialen Homogenisierung ist ein Übel der Gesellschaft. Wenn alle gleich denken, gleich aussehen, alle „uniform“ sind, dann ist das Faschismus.“ - Pablo Pindera Ferrera, erster Mann mit Trisomie 21 und Universitätsabschluss (wiki)


UPDATE:  weiterführende Texte 














Frage heute (23)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.




  Die Frage heute:

Die ghanesischen Ehetraditionen sind sicherlich anders als in Westeuropa. Brodie Cruickshank erwähnt, dass auf der gesamten Goldküste ein einheitlicher „Brautpreis“ für alle Europäer existierte, wenn sie eine einheimische Frau heiraten wollten. Aber warum zahlt man auch"Lobolo"?

Frage heute (22)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.





  Die Frage heute:

Was ist gemeint, wenn man vom "Habsburg jaw" oder "Austrian Lip" spricht?

A Duck and no dog please

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— "Haello?"
...
— "¿Kunnen Sie sprek Englisch, no?"
...
— "nicht? ok. Ik spreke ein bischen Deutsch, ja. - Ich bin Kunde von a Duck. Ich möchte ändern meine address. ¿Ist das moeglich?"
...
— "Es ist 'Cumberwatch tri honestgone'." (buchstabiert Englisch, Spanisch und Deutsch gemischt)
...
— "Oh, ok. Ja, plaease, please, please, bitte wahten Sie es kan helfen mein Kollege" (läuft um den Bürotisch und drückt mir ihr Handy in die Hand, mein Ohr berührt einen Touchpadknopf. Verbindung beendet)

— "Hallo? - Hallo?"

Eine tägliche Szene hier im Büro und immer bin ich die Fall-back-option wenn es darum geht, dass der Operator nur Deutsch versteht oder wenn der Nutzer nicht Deutschland versteht. Meine Kollegin hat nun schon einige Fortschritte gemacht, was die deutsche Sprache anbelangt.

Ich verstand nicht welcher Dienst ihre neueste Adressänderung mitbekommen sollte, aber ich wollte nicht noch mehr im undurchsichtigen Glas des Mate-Tee-Verständnisses rühren, ich  höre der Tee wird dadurch bitter.

Erneut wählt sie.  Ich höre den Verbindungsaufbau und sie spricht aufgeregt und laut hinein:

— "Haello? Ist da A Duck? Hier ist XY"
...
— "¿Kunnen Sie sprek Englisch, no?"
...
— "Mein Kollege wird Ihnen sagen mein Address, mein neue Address. Bithe."

 Sie gibt mir das Telefon.

— "Hallo, Guten Tag, ich bin der Arbeitskollege von ihr und möchte für Sie die neue Adresse durchgeben. Mit wem spreche ich?"
— "Guten Tag, XY vom ADAC Kundendienst, wir haben die neue Adresse bereits in der Datenbank. Ihre Kollegin hatte bereits eine e-mail geschickt. Das war vor circa einer Stunde."
— "Alles klar vielen Dank."
— "Tschüß."

Ich lege auf, gebe ihr das Telefon.

— "They got your address already."
— "Did they change it?"
— "Yes, he said you already sent a mail."
— "But they didn't answer it. In Spain you always get an answer to a mail."

Ich gucke aus dem Fenster. "A duck". Ich habe mich schon gewundert was sie damit meinte. Die Sonnenstrahlen verschwinden und die Bäume zucken in den Windböen. Irgendwo hört man ein Fenster knallen. Sie legt das Handy weg. Jetzt ist ein gefährlicher Zeitpunkt. Es ist beinahe so, als hätten wir gerade Konversation gehabt, da passiert es schnell, dass sich irgendwer (sie) berufen fühlt eine Folgekonversation anzuschließen anstatt zu schweigen. Sie bleibt tatsächlich stehen und spricht weiter. Würde sie sich setzen, dann würde auch unser Blickkontakt zerreissen. Hätte sie sich doch gesetzt.


— "Henoth, I have a question."
— "How can I help you?"
— "Where can I buy a dog? I want a Schaefer. A German Schaefer. Black, Brown and so."
— "Hm, best you can do is go to an animal shelter." 
— "What is that? In Spain you can go to a shop to buy a dog."
— "That is the place where animals are collected from people who overestimated their capabilities." 
— "No, I dont want an old one, I want a new dog. I want a big German Schaefer."
— "Then you need to go to a 'Züchter' for Schäferhunde." 
— "Can you write taht down for me?"

Sie gib mir Notizblock und Stift.

— "No, I don't know any. I am Sorry. But you better talk first to the animal shelter guys." 
— "My sister owns a Golden Retriever. His Name is Aaron. bla bla dog talk so sweet"
— "One question: Don't you live in flat?"
— "Yes but that is no problem."  
— "And where shall the dog be? In a flat?"
 — "I will go out, and go on my bicycle and he will come with me"
— "And where will you let him shit?" 
— "Hm what?"
— "Where will the dog poop?" 

Ich mache eine Handbewegung, sie muss sich die Hand vor den Mund halten, weil sie beschämt lacht, sie wehrt ab:

— "Aren't there places where dogs can go to?"
— "In the city? No. Only places owned by other people." 
— "I will go to the Rhein with him."
— "...and shit in places you don't own. - Do have a a garden?"
— "No. But in Spain..." 
— "Don't you live in the 4th floor?"
— "Yes, but my sister in Spain..." 
— "So, you imagine the big Schaeferhund is best living in a flat for humans and running in an elevator up and down and shitting in other peoples places?"
— "No, i like dogs. I want a dog. I want something to give my love to."

Einige innere Bilder entfaltet sich. Unter anderem sehe ich, wie ein wild an der Leine reißender, ausgewachsener Schäferhund an der spanischen 1,50m großen Kollegin auf High Heels zieht, bis ihr die Liebe vergeht.

 — "Did you know that the latest fashion in animal helping is getting them from abroad?" 
— "What? From Where?"
— "From Animal Shelters that are full. In these countries people just give them there, because they couldnt handle them after they bought it."
— "And from which countries?" 
— "Spain for example."




Wie zahlreich sind doch die Dinge derer ich nicht bedarf."
—Sokrates

Frage heute (21)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.





  Die Frage heute:

Der Unterschied zwischen Zamzam-Wasser, Osterwasser, Märzwasser, Heilsteinwasser, Weihwasser und Saskia-Quelle ist scheinbar nicht nur seine mineralische Zusammensetzung; jedoch ist das Zamzam-Wasser am beliebtesten. Nur wer war für die Instandhaltung und Reinigung der Zapfanlagen am Quellort zuständig und hatte gleichzeitig einen sehr bekannten Sohn?



Empfehlung des Hauses (extern)

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Als Empfehlung des Hauses, von unserem Cartellbruder Trichter, durch die viereckige Durchreiche auf meinen vergasten Kellnertresen gereicht und dann dem breiten Publikum serviert, Internetaufklärung zu Wirtschaftsnachrichten. Kaut das mal in Ruhe durch, mir hats geschmeckt.

Frage heute (20)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.





  Die Frage heute:

  Das Winkeralphabet ist neben den Morsezeichen nur noch den wenigsten geläufig. Welche beiden Zeichen wurden allerdings 1958 vom britischen Künstler Gerald Holtom zu einem der bedeutendsten Symboliken des 20. Jahrhunderts zusammengestellt?

Wie man ganz einfach neue Leute kennenlernt

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Manchmal bin ich spät unterwegs. Spät heißt zwischen zehn und und zwölf Uhr mittags. Ich bin schon zu jeder Zeit mal mit der Bahn gefahren, aber es gibt bestimmte Zeiten die sollte man meiden. - Aus den verschiedensten Gründen und persönlichen Dispositionen
Vor sieben Uhr fahren die Jungs mit den Bierdosen, danach die mit den Pappbechern mit Kaffee vom Bahnhofskiosk, dann die mit den bei Starbucks gekauften Thermobechern und dann beginnt auch die Zeit, in der weibliche Fahrgäste proportional stärker in die Bahn steigen.

Ja wo fährst Du denn auch lang, Henoth, dass da so ein Volk dein Bahnabteil zuschwitzt, werdet ihr fragen, was sind das für Leute, mit denen Du dich umgibst?
Und ja, ich könnte sagen, es ist immer die gleiche Strecke, aber ich jahrelang durchfuhr - zwei Hauptbahnhöfe mit der Regionalbahn. Aber worauf ich hinaus will ist ja nicht, dass ich immer die selben Gesichter sehe, sondern, das der Typus Bahnfahrer mit der Uhrzeit korelliert.

"Ich hab schon alles gesehen"-Onkelmärchen will ich euch eigentlich ersparen, denn ihr könnt euch denken, dass der Sozialschlauch für einen Daily Commuter keine Überraschungen mehr bereithalten kann. So habe ich bis heute auch gedacht. Ich habe gedacht mit den nachmittäglichen Fahrten in der S-Bahn an einer Behinderten-Werkstatt entlang, in einem sozial schwachen Viertel hätte ich bereits schon den Tiefpunkt des Fahrgastkomforts erreicht.
Ich hatte gedacht, in dem Moment nachmittags im Hochsommer, wenn die Bahn nicht weiterfahren kann und man mit den Kunstledersitzen verschmilzt, als sich im Doppelsitz gegenüber die Heroinjunkies gegenseitig übertreffen, in dem sie mit ihrem Finger lachend ihre Adern aus ihren Armebeugen pulen während zwei Trisomie-21-Teenager aus der Behindertenwerkstatt sich lautstark über ihre sexuellen Nonkonformitäten austauschen, da habe ich gedacht, ich hab alles gesehenund gehört.
Als am Bahnsteig eines Hauptahnhofes, bei strahlendem Wetter und morgendlichem Berufsverkehr eine Reisegruppe von 14 Radfahrern in Radfahrerhosen, Radhelmen, Radsonnenbrillen und Radfahrergürteltrinkflaschen mit Gepäcktaschen an den Tourenrädern mit Kartenständer am Lenkrad in das kleine Abteil für Gepäck, Rollstuhlfahrer und Räder militant einsteigen wollten und lautstark auf ihr verkacktes Recht zur Mitnahme von einer Tonne Fahrrädern bestanden, da habe ich bereits mit der Klugheit und Weitsicht von Nutzern dieses Transportmittel abgeschlossen. Wer regelmäßig Bahn fährt, dem bleibt nichts erspart.

Ich dachte ich habe schon alles gesehen aber heute kam etwas neues hinzu. Zunächst bestieg ich den Regionalzug, legte meinen Mantel, wie gewöhnlich in die obere Gepäckablage und setzte mich ans Fenster eines leeren Viererplatzes. Der Zug war für elf Uhr normal gefüllt, das bedeutet er war nahezu leer. Da ich in dieser Typklasse Zug leider durch meine Körpergröße nicht in den normalen Sitzen Platz nehmen kann, weil entweder meine Knie vorne anstoßen oder meine Füße eingeklemmt sind, wähle ich bei jeder Fahrt, so weit es mir möglich ist, den Viererplatz. Denn dort kann man sich im gegensatz mit der harten Plastikschiene eines Sitzes prima mit seinem Gegenüber auf die Beinverteilung einigen. Meistens gilt aber auch hier: Wer zuerst sitzt, bestimmt die Grenze. Ganz ähnlichen wie auf den Tischen in der Schule früher.

Völlig vertieft in meine Lese-Beschäftigung fällt mir der Mann nicht auf, der schnaufend schnellen Schrittes das Zugabteil durchschreitet. Erst als er an meiner Sitzgruppe halt macht, sehe ich, dass in seinem linken, mir zugewandten Auge, ein Äderchen geplatzt sein muss, weil seine Lederhaut rot schimmert. Na, der Kontrolleur wird das wohl kaum sein. Was kann dieser Mann wollen, habe ich noch gedacht als ich meinen Blick wieder senke, um mich wieder in meine beschäftigung zu vertiefen.
Der Zug ist inzwischen schon in voller Geschwindigkeit und fährt über Weichen, dass der Mann sich festhalten muss, als der Waggong seitlich versetzt. Plötzlich redet er:

"DAS DA IST MEIN PLATZ."
Ich schaue den Mann an.

"SIE SITZEN AUF MEINEM PLATZ."
Ich bin völlig perplex und muss ein bischen auch lachen:
"Wie bitte?"

"SIE HABEN SICH EINFACH AUF MEINEN PLATZ GESETZT."
Er bekommt einen weinerlichen Ton, als er das Possessivpronomen ausspricht, aber ich sehe, es ist weil er vor Wut überschäumt, und so klingt es wenn er sich zurückhält. Er steht mit seinem roten Auge in einem alten T-Shirt vor mir und hat bereits in seinen jungen Jahren eine sehr hohe Stirn bekommen. Seine ansonsten kleinen Schweinsäuglein funkeln  mich an.

"JETZT SITZEN SIE AUF MEINEM PLATZ. WAS SOLL DAS? UND WO IST MEINE JACKE DIE HATTE ICH HIER OBEN DRAUF GELEGT."
Ich versuche sein Motiv zu verstehen, abzuwägen ob er mich nur ärgern oder provozieren will, oder ob ich tatsächlich auf seinem Platz sitze. Aber da fällt mir ein:
"Entschuldigen sie, das ist ein Zug, da kann man sitzen wo man will. Es gibt keine Platznummern, die man hätte reservieren können."
Er fingert unterdessen an meinem Mantel in der Gepäckablage:
"Ich habe meinen Mantel da oben drauf gelegt,", sage ich und nehme ihn an mich. Nicht dass dies noch ein scam ist, in dieser ziemlich leeren Bahn.

"JA AUF MEINE JACKE UND SIE SITZEN AUF MEINEM PLATZ. DAS IST ÜBRIGENS AUCH MEINE ZEITUNG."
Er deutet auf den Sitz gegenüber, ein loses Konvolut Blätter einer alten Zeitung, wovon die Hälfte bereits am Boden liegt soll ihm gehören. Ich muss laut lachen, wie ein Kind stampfte er dabei auf und ich stelle mir vor, wie Rauch aus seinen Ohren kommt. Jemand in seinem Alter, mit der Kleidung, der Zeitungen vom Boden klaubt und während der Fahrt seine Jacke alleine im Gepäckfach lässt um auf die Zugtoilette zu gehen, der kann einem schon begegnen, aber das sind dann sehr zerstreute Menschen. Dieser hier war anders.

"ICH WAR NUR GERADE AUF DER TOILETTE UND ICH KOMME ZURÜCK UND SIE SITZEN AUF MEINEM PLATZ."
"Hahaha", lache ich unverblümt, "ein Platz im zug hier kann keinem gehören. Wie soll ich denn wissen, dass dies ihr Platz ist? Woran sol ich das denn erkennen", er deutet nur auf die zerknitterte Zeitung und sagt:
"WEIL DAS MEINE ZEITUNG IST"
Hinter mir in den Reihen höre ich unterdrücktes Lachen. Aber mir wird es zu bunt.
"Aber Zeitungen liegen überall in Zügen, das ist doch Schwachsinn"


"DAS IST MEIN PLATZ, WO ICH GESESSEN HABE." wiederholt er und schnauft.
Ich fasse mir an den Kopf. Ich schaue mich um und im gesamten Abteil sind vielleicht acht Personen. Er hätte überall Platz nehmen können. Sogar einfach mir gegenüber im Vierer.
"Sind sie noch normal? Das habe ich ja noch nie erlebt."
Ein Junge hinter mir mit Kopfhörern lacht hörbar.
"Ich lasse ihnen den Platz nur zu gerne, aber so etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt."

"MEIN PLATZ", sagt der Mann und setzt sich schnell auf die frei gewordene Stelle im komplett leeren Vierer, den ich verlasse. Ich schaue in die resignierenden Gesichter der anderen Abteilnutzer. Manche sind von dieser Posse amüsiert, aber alle bleiben distanziert. Ich setze mich in einen anderen Vierer und fahre von da aus unbehelligt weiter.

Ich komme zu dem Schluss, dass der Mann gestört sein muss. Geystus crank. Ein Irrer. So gequetscht, wie er sprach, so merkwürdig wie er gekleidet war, so beharrlich, wie er auf etwas sinnentleertes bestand und vor allem, und da wurde es mir völlig klar, bei welcher Uhrzeit er reist. Der muss behindert sein.