Ist das Anthropozän schön?

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Wenn ich lese "Umweltziel nicht erreicht: So patzt die Stadt Köln beim Klimaschutz", dann denke ich sofort an die Feinstaubmeßgeräte in den Hauptverkehrsadern der Stadt. Wie nie gestartete VIKING Sonden stehen sie, teilweise nur provisorisch von Bauzäunen eingeklemmt; mit einem Auftrag für die ferne Zukunft; einen golden schimmernden Touch von Humanismus mitgegeben.

"Was will er denn?", regen sich die hupenden Autofahrer im umliegenden Verkehrsstau um die Meßgeräte auf, die sich beim DieselGate allein vom Hersteller betrogen fühlen und fleißig in der ADAC-Motorwelt nachschlagen,  damit sie erfahren wann sie am besten direkt in Regress gehen sollten und wer tatsächlich "nur betroffen ist vom Skandal". Hilariös.

Sogar VW-Modelle von 2016 sind betroffen.
-ADAC motorwelt 2015

"Henoth, komm hör auf mit der Feinstaubverschwörung!" - das stehe doch im Artikel, sagt ihr eifrig mit dem Finger zeigend, dass die Stadt Köln alles in ihrer Macht stehende in Bewegung setzte, um "das Klimaziel" zu erreichen. Warum ich daraus einen Aufreger machen wolle, wo doch unter anderem Solarprojekte angestoßen, ein neues effizientes Heizkraftwerk gebaut und eine Umweltzone errichtet wurden.  Und allen Beteiligten wär doch sonnenklar, dass das nicht reiche, sagt ihr selbstverständlich aus dem heruntergekurbelten Seitenfenster eures TurboDiesel "Sport Utility Vehicle" im Leerlauf und haltet dabei eure Abgaswerte nach EU-Norm gerade so ein. Dann jedoch fahrt ihr los. Und verratet eure technische Lösung nicht, die VW plötzlich "schnell nachgerüstet hat, um die Abgaswerte einzuhalten". wtf

Die beschlossenen Maßnahmen der Stadt – etwa die Förderung von Lastenrädern, Klimapartnerschaften von Stadt und Firmen oder eine Imagekampagne, die zum Spazierengehen auffordert – seien kaum geeignet. um 10 000 Tonnen klimaschädliche Treibhausgase einzusparen.
-ksta


Ich würde solchen Beschwichtigern auch antworten, aber ihr seid schon in der "Grünen Welle" verschwunden. Ihr wohnt nämlich gar nicht im Kölner Zentrum selbst, sondern pendelt jeden Tag und seid voll auf die Mobilität angewiesen.

Ich möchte mich nicht zu sehr lächerlich machen, aber solange ÖPNV nicht WIRKLICH viel günstiger wird als das Auto, solange brauchen wir nichtmal über 'etwaige Umweltfolgen' sprechen. Ein sehr tertiäres Thema, wie ich finde.

Und ich wollte auch keine "Climate Denial Advocate Trolls" auf den Plan rufen, die mir hier gebetsmühlenartige Vorwürfe unterschieben wie, der Henoth mache unsere Umwelt kaputt und rücken ihre Projektion von mir zurecht, wie bei anderen Leuten im Haus die Bilderrahmen: Er wäre ja ansonsten nur ein Menschenverbrenner. Da habe man ja garnicht am "Thema Umwelt" mitzureden. Ja, stimmt, aber mir gehts doch garnicht darum die Umweltauflagen zu umgehen. Ich sehe sogar noch viel größere Kapazitäten, an den man sparen kann. Aber wer will denn heute schon "sparen"?

Spar Dich reich.
- MediaMarkt

Henoths Episoden aus dem echten Leben:

 Eine Imagekampagne, die einen auffordert zu Fuß zu gehen? Wait, what? 
 Ich fahre die A3 bei Köln-Mülheim ab und mir begegnet, direkt hinter dem gelben Schild zum Ortseingang, ein weißes, wohl einer ähnlichen Imagekampagne entsprungenes Schild, mit der Aufschrift "Fahrradfreundliche Stadt Köln".
 Ich stehe an der großen Kreuzung, um einige Ampelphasen später an einer weiteren Feinstaubmeßwarte auf dem mittleren Grünstreifen der mehrspurigen Hauptverkehrsstraße entlang zu fahren. Weder erblicke ich einen P&R Parkplatz, noch eine Bahnstation, noch einen Radweg, noch eine Radfahrerampel, noch einen Radfahrer. Ach fällt mir gerade ein, kennt jemand so Innenstadtkreuzungen in den Niederlanden? Schonmal gesehen? Ich wollte euch jetzt nicht ärgerlich machen, kam mir nur gerade so durch den Sinn.

Die Förderung von Lastenrädern? Nie gehört. Und ich BIN damals als Anwohner Kölns Lastenfahrad gefahren. Erst ein Postrad, dann ein Werksrad gelbes, mit Packkasten vorne drauf. "Die Stadt Köln" hat mir nicht unbedingt ein "entgegenkommen" gezeigt. Weder aus sicht der Exekutive, noch aus Sicht der Stadtplaner.

Henoths antithetische Sicht auf Veränderungen


Meine Version des Klimazieles ist natürlich hurig kostspielig. ja, es geht nur um Geld. Ihr habt es erfasst: Henoth Giralle krallt nach den Devisen, die "er" braucht, um seine Visionen umzusetzen. Visionen klingt fast wie Fieberträume, was ich aber meine sind Perspektivänderungen und  umgestürzte Herangehensweisen abseits eines technischen, lobbygefertigten Wanderwegs. Nicht die Argumente in den, von euch gefürhrten Debatten, die aussehen wie Dalis zerfließende Uhren.

Uiuiui Verschwörungstheorie! 'totschlagargumenitiert' sofort ein statistischer Anteil von euch Brettspielern und klickt schnell auf "Browsertab schließen" -  gerade wenn  die Aluhut-Fraktion sich wissbegierig die Ohren frei krempelt. Mit dem Browsertab schließt sich auch ein Horizont. So wie Michael Endes 'Unendliche Geschichte' plötzlich im Handlungstrang mit einem Ende droht. Völlig unvorhergesehen. Das heißt doch unendliche Geschichte, denkt ihr und verwechselt eure kognitive Dissonanz mit einem Spannungsbogen. Ihr merkt nicht: Ihr seid im Käfig des Narrativ gefangen.

Lang: Ich stelle bloß die Frage, ist es denn notwendig sich wissenschaftliche arbiträre Richtlinien zu setzen, die sich weder korrekt messen noch flächendeckend gut prüfen lassen, um eine zukünftige, über extrapolierte Simulation erzeugte Projektion in der Gegenwart zu ändern?

Kurz: Kann man nicht einfach den ganzen modus operandi ändern?

Ich meine nicht Fahrverbot oder ähnliches - ich bin wirklich kein Freund der gesetzlichen Volleinschränkung von selbstbefähigten Handlungen, wie z.b. reisen, kommunizieren, sich aufhalten oder fortpflanzen; welche wohl letztlich noch von der Exekutive überwacht werden sollen: ohne Effekt.

Anstelle also das Problem der Verschmutzung durch den technische industriellen Fortschritt über mehr technisch industriellen Fortschritt zu lösen  (noch viel bessere Messgeräte und noch viel seltenere-Erden-Katalysatoren) wären doch ein paar Änderungen an den Start-Parametern ganz cool und smooth und hip und voll im Trend... Oh, voll daneben gegriffen, das ist nicht voll im Trend sondern ein Problem wird heutzutage "getackelt".
Ich meine systemische Änderungen und Umsetzung direkter Bürgerinteressen,  wie Stadtkomfort und smoit Stadtbild, Verkehrssicherheit, Nahverkehr-Infrastruktur, die Anbindung für Fernpendler, unzumutbares P+R, weg mit Verkehrsverbund-"Überschreitungsgebühren", einer raunt auch "Ticketlose ÖPNV", aber auch bis hin zu Bau und Straßenplanung.  Wie sieht es eigentlich damit aus? Ihr WOLLTET den dreispurigen Verkehr der 80er Jahre ohne Katalysatoren, jetzt HABT ihr den überladenen, subventionierten Apparillo inklusive Kat und seid unzufrieden


"Du musst dich doch nicht bemühen,
die Bäume werden doch auch von selber grün.
Sag alles ab.
Geh einfach weg. "
-Tocotronic


Ein Beispiel zur verdeutlichung der Festgefahrenheit von Möglichkeiten (nichtmal out-of-the-box!): Wie wäre es denn, wenn ich sagen würde,  dass wir ÖPNV Anreize über die eines PKW stellen?
  1. Die Fahrt mit der Bahn kostet nur 0,10 Euro pro Station und Person, egal wohin, mit Bus und Nahverkehr. 
    Ok vergessen wir das sofort wieder, wir sind nicht in Indien, wo das so ähnlich auch für Fernzugreisen gilt, weil das Zugtransportwesen staatlich subventioniert wird. Wasdaskostet! *händeüberdenkopfschlag* für ein Land mit so vielen Einwohnern! In Deutschland  undenkbar.
  2. Die Bahn kommt wirklich pünktlich.
    Ok vergessen wir das, sofort wieder, wir sind nicht in Japan.
  3. P+R Parkplätze außerhalb der Stadt sind alle kostenlos und können den gesamten Eingangsverkehr der Pendler locker aufnehmen.
    Ok, vergessen wir das einfach sofort wieder ich schäme mich auch, dass ich es vorgeschlagen habe, das gibt es nicht einmal in Amsterdam.

  4. Die nächste U-bahn ist in der Innenstadt innerhalb von 7 min Gehweg zu erreichen, weil das Streckennetz genausogut ausgebaut ist, wie der Straßenverkehr.
    Ok vergessen wir das sofort wieder, wir sind ja nicht in London und haben schon 1863 angefangen. Das Problem ist völlig neu und unerwartet. Weitergehen!
  5. Die Bahnstationen sind ansprechende Orte mit künstlerischem Reiz, und einem ästhetischen Wert, nicht zwangsweise gefliest wie eine Fixerstube.
    Ok vergessen wir das sofort wieder, wir sind ja nicht in Paris. Das ist Deutschland und da hat man entweder stolz auf die Errungenschaft zu sein oder zu shitstormen. Der Rest ist Wahlverweigerer, schweigt und wer nicht fragt bleibt dumm. Vgl.: Grafitti-Sprayer zählen technisch zu der verklärten Gruppe mit Stolz auf etwas.
Das bringt uns endlich zu der Kern-Frage, die sich jeder sicher einmal gestellt hat:

"Ist das Anthropozän schön?"

Dazu habe ich einen interessanten telepolis Artikel ausgegraben, der sich der Fragestellung widmet: "Wie aber kommt Schönheit in die Stadt?" Dazu stellt er zunächst einmal grundsätzlich "den Ästhetikanspruch eines Deutschen" kernig und seitenlang in Frage. Henoth Gasknecht ist mit am Podium und hält für euch sein Wachsmikrofon in die Mitte vom Bart des Redners, um seinen einzigen polemischen Moment voll einzufangen:

Ludwig Wittgenstein hat einmal behauptet: "Wenn der Löwe sprechen könnte, wir könnten ihn nicht verstehen." Der Satz ist anschaulich und einprägsam, doch was heißt er? Könnten wir den Löwen nicht verstehen, weil er, selbst wenn er unsere Sprache spräche, aus seiner völlig anderen Lebensform heraus spräche? Alles, was der Löwe sagte, stammte notwendig aus der Wahrnehmungsweise des Lebewesens Löwe.
Vor dem Hintergrund dieser Ambivalenz ist man versucht, den Satz von Wittgenstein zu paraphrasieren: "Wenn der Deutsche über Schönheit sprechen könnte, ich könnte ihn nicht verstehen."
- 19.04.2015 / telepolis auf heise.de
Nach seiner drei Seiten langen abstrakten Abhandlung *tldr* über das Gefüge und Konstrukt von Ästhetik segelt er in die Richtung, in der Köln auch gepatzt hat. Die Frage, ob sich die Stadt als solches den Bürgern vollumfänglich zur Wohlfahrt dient, mit ihren Eigenschaften, Institutionen, Funktionen und Einrichtungen oder ob man sich bereits mit einem Filter bewegen muss, der die "hässlichen" (was ist häßlich?) Anmaßungen ausblendet, weil sie zur Notwendigkeit geworden sind.


Ist die Region, ist die Stadt, in der wir leben, tatsächlich schön? Gegenfrage: Sind wir ernsthaft daran interessiert, sie zu beantworten? Was ist mit der Verkehrstrasse, die das Quartier in zwei Teile reißt? Oder dem verwahrloste Restgrundstück als Baulücke im Kiez? Oder dem indifferenten und zerklüfteten Raumgefüge zwischen Innenstadt und Speckgürtel? All das blenden wir aus. Und schauen lieber auf den schmucken Marktplatz oder den wohlgesetzten Hofgarten. Welche Gefühle haben wir, wenn wir auf die Manifeste unserer Dienstleistungsgesellschaft stoßen: Verbrauchermärkte und Vergnügungszentren, irgendwie in die Landschaft gewürfelt; das Gewebegebiet eine Art Terra incognita, durch Lärmschutzwände abgeriegelt.
- 19.04.2015 / telepolis auf heise.de
Sicherlich möchte der bewegte Web 2.0 Leser sofort ein paar Youtube-Links posten oder einen heftig.co Clickbait in den Kommentaren hinterlassen, weil auch er Beispiele aus 10 Dinge-Internetlisten  kennt und aufzählen will. - Macht das, ich strafe euch mit meiner unfühlbaren Form Geringschätzung ab und dann, wenn ihr nicht hinguckt, lösche ich die Clickbaits heimlich. Was aber Robert Kaltenbrunner dort anstößt ist ja keine Debatte darüber, wo man Kunstwerke in der Stadt aufhängen sollte, um sie zu verschönern, sondern mit welchen Notwendigkeiten der technischen Errungenschaft haben wir uns bereits so arrangiert, dass wir das out-of-the-box (out-of-the-car) gar nicht mehr denken können.
  • Stadt ohne Industriegebiet? Haha, und wo arbeiten?
  • Stadt ohne Kraftverkehr? Haha, und wie dahinkommen?
  • Reines Stadtklima ohne Verbote? Haha, und wie durchsetzen?

Warum hat man nochmal Atomkraftwerke gebaut? - Eine Parallele


Es ist ja garnichtmehr möglich zurück zu rudern. Ihr verlangt unisono "Keine Kernkraft mehr wegen Fukushima?" - Bittesehr:  Geben Sie ihren Wäschetrockner bitte auf Selbstkostenbasis bei der Annahmestelle ab. Nebenbei auch den Fön, den Toaster und das letzte elektronische Gadget, dass sie bei ebay ersteigert haben und welches die meiste Zeit im Stand-By am Mehrfachstecker hängt. Wieso? Weil sie bei ihrem Energieversorgerwechsel "Heuchler" angekreuzt haben. 

(c) Karsten Adams on wikimedia


Grundlastkraftwerke versorgen stetig mit der notwendigen Grundlast an Energie.
Was sind denn Grundlastkraftwerke? (% Anteil an der Grundlast 2014; umgerechnet aus Quelle)
  • Laufwasserkraftwerke - (10,8 %) älteste Technik - sauber 
  • Windkraftanlagen - (14,6%) solange Wind ist und sich niemand gestört fühlt von "grüner Energie" alles sauber. Über Recycling reden wir, wenn  soweit ist, ok?
  • Braunkohlekraftwerke - (46,0%)  Zusammen sind diese 23 größten Kohlekraftwerke für ein Viertel aller Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich 
  • Kernkraftwerke - (28,6%) Da hier Brennstoffkosten noch relativ gering sind, versucht man die Kernkraftwerke möglich ununterbrochen mit Volllast zu betreiben, daher auch Grundlastkraftwerke.
Wir schalten also jetzt knapp ein drittel ab. Ok soweit, ihr schaltet ja auch ein drittel aller eurer Geräte mit ab. Für immer, oder? 
"Nie wieder und so" - ihr wisst schon!

Nicht? Ok, schnell fahrt die anderen Braunkohlekraftwerke hoch, und baut eben neue moderenere! #DeutschlandhatnochKohle. Hach, moment! HALT! STOPP! Die produzieren ja bereits am Anschlag, neue moderne werden gerade gebaut und sind im übrigen für das ganze CO2 Debakel voll verantwortlich. *bibberzitter* Was denn jetzt?

 Und verstrahlen sogar die Umwelt stärker als Atomkraftwerke?  Jetzt hörts aber auf! Das glaube ich nicht!, sagt ihr, stampft wütend mit einem Fuß gegen euren Narrativkäfig und schmollt auf der Papageienstange, wo ihr immer so schöne Sachen nachsagt, den ganzen Tag.

Kohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte zwischen wenigen ppm und 80 ppm. Da weltweit etwa 7.800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt wird, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 t Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist. Die Asche von europäischer Kohle enthält etwa 80–135 ppm Uran.
-wiki 

Plötzlich: Die Idee! Ihr habt DEN  Einfall. Ach ganz klar, diese alten Technologien haben ihren Product-Life-Cycle erreicht und wir brauchen NEUE technische Lösungen, die gleichzeitig sauber sind und genug Energie produzieren, dann können wir den Trockner im Keller lassen und das Solarium im blauen Salon behalten. Ausgezeichnet! Hätten wir doch direkt drauf kommen können.

Wir (Deutschen) packen das Problem immer an der richtigen Stelle an und sorgen für Fortschritt und irgendwann können wir dann auch ALLE stolz auf unser Land sein. Das Land der Ingenieure und Techniker, der verrückten Erfindungen und verkopften Planer, der messwertgesteuerten Elite und einem geistigen Aluhut-Publikum, mit der Kanzelrin die den Dr. der Physik hat und einer Bürokratie, die uhrwerkartig seines Gleichen in der Welt sucht, um die Messwertabweichungen zu protokollieren und zur Exekutive zu führen, mit seinen Vordenkern und Nachplapperern, mit seiner preußischen Tugendkultur und der fehlenden Leitkultur-Debatte. Und denkt nur an all die Heuchler! Läuft. YOLO

Ist das Anthroprozän nicht schön?




„Alles geht, Alles kommt zurück; ewig rollt das Rad des Seins. Alles stirbt, Alles blüht wieder auf, ewig läuft das Jahr des Seins.
Alles bricht, Alles wird neu gefügt; ewig baut sich das gleiche Haus des Seins. Alles scheidet, Alles grüsst sich wieder; ewig bleibt sich treu der Ring des Seins.
In jedem Nu beginnt das Sein; um jedes Hier rollt sich die Kugel Dort. Die Mitte ist überall. Krumm ist der Pfad der Ewigkeit.“
Worauf Zarathustra antwortet:
„wie gut wisst ihr, was sich in sieben Tagen erfüllen musste: –
– und wie jenes Unthier mir in den Schlund kroch und mich würgte! Aber ich biss ihm den Kopf ab und spie ihn weg von mir.
Und ihr, – ihr machtet schon ein Leier-Lied daraus?

-Nietzsche, Also sprach Zarathustra - der Ewige-Wiederkunfts-Gedanke


UPDATE - aktuelle Beispiele:


  1. Beispiel dafür, dass man arbiträr festgelegten Grenzwerten eigentlich nicht trauen kann.
  2. Beispiel dafür, dass die technischen Schummler nicht sofort verurteilt werden
  3. Beispiel dafür, dass man mit technischen Schummeleien immer durchkommt.
  4. Beispiel dafür, dass die Datenerhebung, Grenzwertfestlegung und deren Deutung reine technische Schummeleien sind.


religiotainment ex opere operato

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Letztens steh'n wieder drei Kinder an der Tür 
mit einer Klapperdose,
schon wieder.
und klappern mit dem Geld was das Zeug hält. 
Sie zieh'n von Haus zu Haus 
und fragen nach Bargeld, 
ob sie spenden würden 
für drei kleine Mädchen;
von Haus zu Haus;
von der Kirche aus mit beträchtlichem Radau.


Bekam mein Schwert und den Abt in der Kammer, neun im Clip --“
WuTangClan


Jetzt werdet ihr wieder sagen, Henoth wird heute wieder die Scheißkirche bashen und dabei kommen auch die Blagen wieder besonders schlecht weg, und wo holt er jetzt bloß seine Thesen zur Untermauerung dazu her?

Nein. -
Die Kinder waren zwar von der Kirche, genauer gesagt sie waren Messdiener, aber ich wurde positiv überrascht und brauchte keine 97 Thesen für meine kleine Wahrheit:

„Für was sammelt ihr?“
„Wir sammeln für uns.
„Für wen?“
„Für uns.
„Für die Kirche?“
„Nein, für uns. Wir sind Messdiener
„Also... für die Messe?“
„Nein, damit wir zusammen was unternehmen können.
„Also ihr drei?“
„Ja.Wir wollen zum Beispiel gemeinsam wegfahren.

*kleingeldgeb*

Also ich habe selber immer etwas übrig für besonders gute Schemes von Grundschulkindern, da ich mich selber rühme damit die Menschheit ins Bodenlose abgezogen zu haben. /Übertreibung_aus
Manchmal möchte man dann nochmal unschuldige 9 jahre sein und einfach nur Geld einsammeln. 
Im Gegensatz dazu stelle ich mir allerdings vor wie alle Pubertierenden und Erwachsene, die sich mir zigeunergleich mit vagen Geschichten anbiedern, vor meinen Augen durch Säcken hingerichtet werden.

Kindchenschema

Ich hatte damals aus heutiger Sicht vielleicht ein merkwürdiges Hobby: Ich habe mit meinem Spielkameraden regelmäßig Papiermülltonnen aufgesucht. Besonders interessant waren die großen, von öffentlichen Einrichtungen, wie die Grundschule. Diese hatten die Eigenschaft mit erstaunlich breitgefächterten Angebot aufzuwarten und ein buntes Spektakel der Beschäftigung zu bieten. Dies nur grob Vorweg, da ihr euren Henoth nicht als fiesen Mülltonnenwühler, wie etwa die Rolle des Pinguin in Tim Burtons "Batmans Rückkehr" in Erinnerung behalten sollt, sondern eher als investigativen Mülltonnenwühler, wie etwa Diogenes von Sinope.


„Der Film verlagert das Schwergewicht auf die Aufdeckung der nachfreudianischen Realität der Cartoon-Figuren und ihres Verhaltens. Die opernhafte Inszenierung bedient sich eines cartoonhaft pointierten Designs, das seine gigantischen Entwürfe dem Expressionismus, Kubismus und der Nazi-Kunst entlehnt. Die Perspektive des Regisseurs überlagert die genreübliche Action und versucht, die Comic-Charaktere psychologisch zu vertiefen.“
- Lexikon des internationalen Films über Batmans Rückkehr

Als wir einen sehr großen Stapel Groschenromane aus der Hauptquelle bargen, entwickelten wir ähnlich wie die Messdien-Mädchen ein Scheme, das uns zu besserem Taschengeld verhelfen sollte.
Als erstes kamen wir mit klassischer und eingeübter Methodik, welche wir bereits beherschten. Das war jene Tugend, die als Kinder eben am besten transportier konnten: Mitleid.

Und schließlich musste eine mitleidige Geschichte her. Wir wollten ein wasserdichtes Motiv haben.  Unsere Story war durch die Brent-Spar Katastrophe hochaktuell und der Zusammenhang verwirrte zudem viele Mennschen (Verwirrung hilft bei sowas). Und letztlich konnten wir Ungereimtheiten immer auf unsere Unbekümmertheit schieben; dass wir es eben nicht besser wüssten. Wir wussten aber alles besser mit 9 Jahren, so zum Beispiel, dass wir kategorisch zu den lieben Knaben einsortiert wurden und wie wir hinterfotzige Bengel dies in klingende Münze umsetzen konnten ohne mit der Wimper zu zucken.

„Entschuldigen Sie bitte, wir sammeln für ein Robbenhospital in Dänemark, welches sich wegen der Shell-Katastrophe um die sterbenden Robbenbabies kümmert. Wenn Sie möchten, kaufen Sie bitte einen Roman für 50Pf, das Geld kommt der Stiftung zu Gute. “
- zwei 9 Jährige an der Haustür


Und das lief auch ausgezeichnet. In wirklichkeit hat uns das gar nicht so kalt gelassen - wir waren natürlich jedesmal völlig aufgeregt, ob die Masche zieht. Haben uns jedesmal im Abstand von der Eingangstür kaputtgelacht über jedes silberne 50Pf Stück und rissen uns dann wieder zusammen. Immer wieder die Masche verfeinert und auf die unterschiedlichsten Gegenüber reagiert (Oma, alter Sack, junge Frau, Kinder, etc.) Das klappte so gut, dass manche das Scheißbuch nicht bloß kauften sondern uns das Zwei-Mark-Stück ohne weiteren Aufhebens in die Hand drückten, nur damit wir verschwindeten. 

„Das ist eine richtig nette Ich-scheiß-dich-nicht-an – Du-scheißt-mich-nicht-an – Vereinbarung.“ 
- Seth Gecko
 

Wir hatten natürlich noch nie etwas von Spendenausweis, -quittung oder ähnlichem gehört - hatten aber die Ahnung, dass man sicherlich behördliche Genehmigungen einholen muss, wenn man sich an Haustüren mit irgendwas aufspielt. In einigen Momenten musste man auch mal dem Griff des forschen Erwachsenen entkommen, der das Scheme erkannte und weglaufen, aber wie euer Leidensgenosse und Schulbusfahrer Henoth bereits berichtete: Das war unsere Kernkompetenz.


Situation Kirche: Die Glas-halb-voll-Studien


Ich sehe mich also ganz klar zurückversetzt in diese damalige Situation wie ich mir diese Messdiener-Mädchen ansehe, die kecker nicht sein könnten;  denen das Geld sogar ohne Geschichte zufliegen mag. Den Unterschied macht für mich eben deren (wenngleich projektierte bzw. erlogene) Motivation. Hätten Sie sich eine Scheiß-Geschichte ausgedacht oder wären unter dem Banner der Kirche angerollt, dann hätte ich den Vogel gezeigt oder eben mich verbunden gefühlt nachzufragen, warum Sie denn mit den gefühlten knapp tausend Euro Kirchensteuer letztes Jahr nicht ausgekommen wären, die ich allein steuerrechtlich als Abgabe sogar auf meine derzeit 0,7% Zinsen des Tagesgeldkontos ableisten muss. Die Mädchen damit konfrontieren? Eine Farce.



„Man kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat benutzen, in Krankheitsfällen moderne medizinische und klinische Mittel in Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen Testaments glauben" - Rudolf Bultmann

Wenn ich mich im Augenblick dieser Situation mit den Messdienerinnen im SINUS Diagramm verorten müsste, würde ich mich allein durchs Ausschlussverfahren den Bürgerlichen Performern zuordnen. Wenn ich allerdings die schöne Sinus-Milieu-Studie betrachte, welche das Erzbistum Köln im Handbuch "Religiöse und kirchliche Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005©" dokumentiert, dann fällt es mir schwer mich zwischen den Argumenten des Panoramas von 4 bis 10 schwerpunktmäßig genau festzulegen. Ich teile nahezu alle Gegenargumente.


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Weiterhin habe ich beim Betrachten des DELTA Diagramms zu Einstellungen zur Kirche (Folie 35) zunehmend das Gefühl, dass diese Studien eine Glas-halb-voll-Situation abbilden, damit man sich jeden Morgen beim anziehen der Mitra noch im Spiegel ansehen kann. 
Denn wenn ich die Kennzeichnungen zur Milieuabgrenzung mit den Einstellungen vergleiche, scheint mir, dass lediglich Meinungen von den Teilnehmern verarbeitet wurden, die überhaupt einen Bezug zur Institution aufbauen können. Alle anderen würden wahrscheinlich die positive Sicht dermaßen verändern, dass man bestimmte Milieus nur sehr unwahrscheinlich bis garnicht über die Kirche erreichen kann. Das wird sehr schön positiviert dargestellt, in dem man das detailliert in: 
  • "traditionelle Frömmigkeit" und 
  • "sprituelle Ethik"  - gerne auch verzerrt durch "konzepte aus asiatischem Raum". 



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Für mich ist völlig klar, woher diese Gruppen im Diagramm stammen, die von ihrer Milieu eigentlich keinen spirituellen Bezug mehr zur Kirche haben sollten. Sie haben nur noch einen monetären: Sie sind dennoch Kirchensteuerzahler. Würde man nämlich eine Studie verorten, in der man die Ungläubigen, evangelischen und Mohammedaner mit ins Diagramm holt, dann würden sich im Median sicherlich nicht mehr so positive Sätze für Selbstverwiklichungs- und Selbstgemanagten Milieus finden lassen. Eine Bottom-Down-Analyse also. Wie hilfreich. Nicht.


Glaube und Religion: Zusammenfassung (2)
  • Weithin überlebt hat sich allerdings die traditionelle (volkskirchliche) Frömmigkeit; sie gilt heute in den meisten Milieus, auch in denen des traditionellen Segments, als unzeitgemäße, unkritisch-naive Haltung, des es letztlich an (Selbst)Verantwortung mangelt - und die allenfalls noch in exotischem Gewnd (Mystiker, Mönche, Einsiedler) geschätzt wird.
  • In den modernen gehobenen Mileus findet häufig eine intellektuell-distanzierte Auseinandersetzung mit Fragen der Religion und des Glaubens statt. Die christliche Religion gilt zwar als zentraler Bestandteil der abendländischen Kultur und als Basis einer allgemein verbindlichen Ethik. Vom Kanon kirchlicher Glaubenssätze haben sich aber die meisten emanzipiert, und für die persönliche Ausgestaltung ihres Glaubens haben diese keine Verbindlichkeit. 
- MDG-Milieuhandbuch 2013 - Auszug von Georg Frericks auf Folie 17 SINUS Studie

Das und die Art der Milieu-Einteilung selber erklärt schließlich warum ich mich nur fuzzy im Diagramm wiederfinde. Das erklärt nicht wer Schuld ist, dass es Unterschiede zur Wahrnehmung der Kirche in den Milieus gibt. Wahrscheinlich ein Henne-Ei-Problem, meine gütigsten Blogleser, wahrscheinlich aber auch eher ein faules Ei, lange schon verrottet. Denn was an Institutionskritik in den Studien hängen bleibt ist, dass die Kirche eine verstaubte sei und das Christentum des alten Testaments sogar eher eine Stammesreligion, sagt Notger Slenczka, Inhaber des Dogmatik-Lehrstuhls an der Berliner Humboldt-Universität.


„Das AT insgesamt ist für Harnack Zeugnis einer ethnisch gebundenen Stammesreligion, die in ihren spätesten Zeugen über diese Partikularität hinausgeführt wird; die Universalität des Religiösen ist aber erst in Jesus von Nazareth erfasst und wird im Laufe der Christentumsgeschichte ausgearbeitet“, argumentiert Notger Slenczka in der FAZ


Dafür wird Notger gebasht und wie sollte es auch anders sein, als AntiJudaismus gekennzeichnet - Totschlagargumente sind ein alter Hut für die Würdenträger im Showgeschäft. Aber abseits hochschulpolitischer Schauplätze hat euer geschätzter Henoth Gasknecht ebefalls den Stuhl eines Dogmatikers inne und kann an der Herangehensweise von Slenczka beim Herrgott keinen theologischen Skandal erkennen.

HENOTH GASKNECHT: „Oh, Gott!“
DER WELTENRICHTER: „...Hast Du eben Gott angerufen?  Das heißt du bist müde.
HENOTH GASKNECHT: „Ja, ich habs als Bild benutzt - popkulturell verwendbar zur Verständigung. Ich habs nicht wirklich getan. Eine Floskel. Aber ja 3h Schlaf reichen nicht aus pro Tag. Ich bin hier 'alles müde'.“
*gähnmenschheit*
 

Erstens weil "theologischer Skandal" ein Oxymoron scheint und zweitens, weil es genauso eine Diskussion brauch, um einer aufgeklärten, postdemokratischen Welt gerecht zu werden: 
  • Was ist mit den anderen Bibelfragmenten? Warum kanonisch? Wer hat das bestimmt?
  • Wie machen das die anderen? Verwandtschaften zu Islam und Judentum abbilden
  • Wieso deuten? Wer bestimmt den Deutungsraum von jahrtausende alten Schriften?
  • Was sagt die heutige Sprachforschung zu Aramäischen Übersetzungen?
  • Welche Unterschiede ergeben sich allein durch sprachliche Interpretation?
  • Was hat der Kulturbackground einer jeden Übersetzung hinzufügt?
  • Woher kommen die Rituale? Welche Deckungsgleichheit besteht mit den Büchern?
  • Welche Rolle nimmt die Kirche bei diesen Fragen ein?
Das ist nur die Spitze des Eisberges, aber nach eingehnder Betrachtung brauchen wir die "Kirchen-Kunden"/ Steuerzahler nicht mehr in Milieu-Digramme einzusortieren, um ihren Flavor der Adressierung besser zu treffen. So wie man Marketing mit unterschiedlichen Gruppen unterschiedlich macht. 
Übers Ohr hauen. 
Ein Scheme von Haustür zu Haustür mit einer zweitausendjahre alten Geschichte....






ich meine genau dieser quatsch treibt die situation auf die spitze, mann! hör zu, ich will dir nicht drohen, okay? du weißt, dass ich dich respektiere. aber bring mich bitte nicht in so eine situation, okay? 
- Jules Winnfield





Daisy Duck kriegt immer alles oder nur garnichts gebacken?

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Die Genderdebatte ist nun endlich so uninteressant geworden, so dass keiner von uns mehr über
die wirklich echte Relevanz davon nachdenken muss, während wir gemeinsam am Joint hinter dem Uni-Gebäude der Asta saugen.

Plötzlich und mit großen Schritten tritt aber ein Gespenst auf das Parkett:
Die Wahrheit mit den zwei Gesichtern, die Fairness mit den selbst gesteckten Grenzen, die "meinungsunterstützte Tatsache", dass Gerechtigkeit bestimmt werden kann:

Es ist teuer, eine Frau zu sein. Und manchmal auch sehr ungerecht. Nehmen wir das Berliner Reinigungsunternehmen Jonnyfresh: Lässt ein Mann dort sein Hemd waschen und bügeln, kostet das 2,49 Euro. Für eine Damenbluse werden 3,49 Euro fällig. - zeit-online.de

Die Zeit-online-Redaktion hat sich anstecken lassen ihre schrumpeligen Rosinen in den Genderdebattekuchen zu geben. Der Artikel will einen Gerechtigkeits#aufschrei erzeugen.
Was aber in Wirklichkeit geschieht ist, dass jetzt die Zeit zum Schämen angebrochen ist. Es wird deutlich, dass sich die weiblichen Konsumenten konsequent "verarschen lassen". Hiermit haben wir es amtlich. Rasierer nur für Frauen? Dass ich nicht lache.


Jetzt ist es Tobias Dorfer, der in diesem Artikel versucht die ökonomischen Unterschiede auf die Genderdebatte aufzugleisen. Ganz vorsichtig damits keiner merkt. Seine hohle Phrase "Frau sein ist teuer" ist aber nicht damit zu begründen, dass die Legitimation zur Frau darin besteht die teueren Consumer Products zu erwerben, sondern er begibt sich auf Mittelfinger-niveau und bezeichnet die gefühlte Ungerechtigkeit mal "Frauensteuer" und berechnet die Dummheit der Betreffenden in Heller und Pfennig.

Ich kann dazu nur gratulieren. Das ist wirklich ein schönes Beispiel von volkswirtschaftlicher Betrachtung zu den Asymmetrien der Märkte.  - Schade nur, dass es für nichts weiteres taugt, als die Bloßstellugn der Beteiligten.

Wie kann man sich denn nur so an der Nase herumführen lassen - Unglaublich. 



Und ihr werdet euch empören und hashtag-Aufschrei-Debatten twittern. Ihr werdet sagen Henoth der alte Misogynist macht die ganze heile Welt kaputt und beleidigt die Rolle der Frauen mit Füßen.

Ja, aber was jedoch nach eurem unüberlegten Nachplappern von Boulevard-Parolen übrigbleibt, ist lediglich die peinliche, schnellgefickte 140 Zeichen Nachricht, die wieder einmal mehr diese gewisse Unsäglichkeit ausdrückt, welche die Debatte zum Schleifstein werden lässt. Der Moment in dem man merkt, das sein Gegenüber einfach nur trotzig reagiert, weil es etwas rosa-glitzerndendes in der Quengelzone erblickt, aber Mutti die Kreditkarte vom Vati sowieso schon seit Jahren nur zum Abstillen missbrauchte. Ich bekomme Rückenschmerzen von euren sozialen Fehlhaltungen.

"Die Rolle der Frau ist noch nicht erwachsen", 

könnte man jetzt behaupten. Das wäre aber genauso abstrakt, wie wenn ich behaupte "der Markt für Kondome sei erregt" -  daher ziehen wir uns doch besser von griffigen Verallgemeinerungen zurück?

Wie wärs?
Keine Scheiße mehr labern?

Wir outen und nicht mehr als Boulevard-Papagei und statt dessen versuchen wir zwischen Meinungen einzelner und Tatsachen zu trennen?

"Doppelt ungerecht wird es, wenn man die unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen einrechnet." Zeit.de

Nein, das schöne und uralte schimmernde Totschlagargument der ungleichen Bezahlung hat leider in dieser Diskussion keine Bewandnis."Ungerecht" impliziert hier erstmal nur eine Vergleichbarkeit, gespickt der sehr erwartungsvollen Haltung, dass es eine Fairness gebe. Was aber in Wirklichkeit passiert ist, dass es kein Teamspiel ist, wie ein WeltFußballfinale, auf das 80% der Einschaltquoten fallen, bei dem jedes Tor hart umkämpft wird, sondern jeder Teilnehmer ist unerkannter Rambo-im-Dschungel-Einzelkämpfer und die Erfolge ritzt man sich heimlich, Kerbe für Kerbe auf den Gewehrkolben.

Ja, das verzerrt die Debatte. Die einen sind gleicher und die anderen hatten einen schlechten Tag. Aber das "erwachsen werden" in diesem Zusammenhang begreife ich letztendlich nur als die Fähigkeit zur stillen Empathie der Gegenseite. Das wäre eine Bereicherung für jede Debatte!


Sich selber knechten mit "Ich muss es haben!" - Nein musst du nicht.

Und nein, das ist keine "Women's Tax" etwa weil der Produzent sich die Preis-Aufschläge unfairerweise ausgedacht hat, damit er endlich die Frauen mit ihrem sauer verdienten Geld knechten kann.
Nein, weil diese Käuferschicht das einfach bereit ist zu zahlen. Basta.

"Promenaden-Flaneure aufgepasst: Dein persönlicher Style Experte macht Dich fit für Deinen Sommerurlaub. Kontaktiere ihn jetzt" - Outfittery


"Kommen Sie ihrem Traumjob etwas näher - Jetzt beim Ferrero Speed Recruiting"  - internet

Niemand wird gezwungen überteuerten Scheissdreck zu kaufen, der den Veränderungen der Mode nicht stärker unterworfen sein könnte - It's a trap!
Veranlasst...
  • Nicht etwa durch Technologie.
  • Nicht durch Fortschritt.
  • Nicht durch Wissenschaft.
  • Nicht durch Produktionsmethodik.
  • Nicht durch Preisvergünstigung.
Durch einzig und allein
  • Marketing
  • Marketing
  • und Marketing. 
Wer ist jetzt Schuld? Wer hat es geglaubt?

Dieselbe Person, die die Marketingverprechen glaubt als Hebel beutzen zu können, um eine Scheingerechtigkeit zu erzeugen, die sich monetär auswirkt, könnte schiefer nicht gewickelt sein. Leider kann man nicht wollen, dass Preise fair sind. Preise sind jederzeit völlig unfair. Das ist das Gesetz des Marktes, Dommerick!

Wenn mehr Leute ein bestimmtes Gut haben wollen, wird sich die nachgefragte Menge zu allen Preisen erhöhen. Die Ursache einer höheren Nachfrage können zum Beispiel eine neue Mode, andere Lebensumstände oder höheres Einkommen sein. Infolge der höheren Nachfrage [...] steigt der Gleichgewichtspreis und die umgesetzte Menge. - wiki

Zweitens sprechen wir hier von LifeStyle-Artikeln, und bei solchen Dingen als Konsument einen Sog zu erwzeugen, dass der Produzent garnicht anders kann als die Gewinnmarge in den Himmel zu schrauben, ist wirklich eingemachte Dummheit. Diese Güter von denen wir hier sprechen sind schließlich Maslows Pyramidenschlusslichter




Henoth, höre ich euch vom Ende der Schlange vor dem Apple Store rufen, was ist mit den Innovatoren und  Early Adoptern, die wichtig sind für jeden Technologie-Durchbruch im 'Consumer market' der letzten 50 Jahre? Ich würde euch auch das Gespräch aufzwingen, dass diese Konsumentengruppe der Innnovatoren vornehmlich durch ihre Liquidität besticht und nicht durch Weitsicht, aber ihr steht immernoch bei Apple an und ich muss weiter.

EARLY ADOPTER - "The relationship is synergistic, with the customer having early (and sometimes unique, or at least uniquely early) access to an advantageous new product or technology, but he or she also serves as a kind of guinea pig." - wiki

Ach was, das genügt doch eigentlich schon um deutlich zu machen, dass es die Einfältigkeit des Konsumenten ist, welche Schuld hat an der geringern Wehrhaftigkeit gegen das wirklich gelungene Marketing der Produkte selber. 

Muss ich wirklich noch deutlicher werden?  
Es ist nicht zum Überleben notwendig. 
Den Rest habt ihr euch beim Gang zur Kasse dazugedichtet.

Erzähle den Leuten, was sie ersehnen, denn die Welt will betrogen werden.

Immerhin ist es ein altes Muster und nichts neues. Sonst müsste ich euch ja warnen. Henoth - euch warnen. Ich höre Gelächter in der letzten Reihe, die erste ist jedoch scheinbar schon beim Stichwort "Rolle der Frau" eingeschlafen. Die Debatte zieht sich aber auch schon wirklich so ne Weile - lasst sie schlafen!

Denn sie wollen schließlich nur das hören, was sie sich selber schon ausgemalt haben. In ihren träumen sind sie zuhause. Diese schlafenden Personen möchten belogen werden. Sie kaufen sich Heilsversprechen in Sekten und Drogerien, kopieren Life¡Hacks! aus YouTube Videos und Wellness-Zeitschriften oder glauben schlicht und völlig oldschool an den lieben Gott, das Christkind und co.

Ein besonders dreistes "Ablass-Manaschwert" aktuell erfand Belle Gibson.
Belle Gibson aus Tasmanien  hat gelogen und hatte gar keinen Krebs mit ihrer eigenen Kochbuch-App bekämpft. Kruzuitürken auch, das hätte keiner ahnen können. 

Sie verkörperte als Mutter und Digitalunternehmerin eine erfolgreiche Frau mit Kind und Karriere. Sie hatte den Krebs, so sagte sie jedenfalls, nicht mit Bestrahlungen und Chemotherapien besiegt, sondern sanft und ganzheitlich. Das passte wunderbar zum Misstrauen, das viele Menschen der modernen Medizin entgegenbringen, und fügte sich in eine verbreitete Hoffnung auf Selbstheilung durch Detox und die richtigen Nahrungsmittel. - faz.net

Ja, ganz einfach. Man muss nur die App kaufen und keinen Krebs haben, wie Belle, dann ist man geheilt. Aber Heilsversprechen sind keinesfalls kostenlos! Also unbedingt per PayPal, MasterCard, Visa oder Diner's Club, in BitCoins oder per WesternUnion bezahlen - überweist ihre ganzheitliche Entlohnung sofort!

In June 2015, Gibson was rumored to have received $45,000 for an interview with 60 Minutes. Stefanie Spinks wrote that "by accepting $45,000 for her interview, Belle is sending the message that people can profit off stealing, lying and taking advantage of people's good intentions." - wiki


Die gesteuerte Unzufriedenheit


Und jetzt wo sowieso schon alle sauer sind, da packt der Henoth die Stullen mit dem Stinke-Käse aus, und hustet euch auf die Seite mit der Butter, bevor jeder seins bekommt:

Ich stellte mir die Frage, welchen Charakter befeuert diese Lebenseinstellung und wer ist gleichzeitig derjenige maulende, der sich eine Ungleichheit durch eine "Frauensteuer" wortneuschöpft und zudem noch Käufer dieser Belle Bibson App zur sanften und ganzheitlichen Detox Ernährung?



Lange musste ich nicht nachdenken, die FAZ liefert uns eine Metapher die griffig ist und schürt ein rollenbild, das sich gewaschen hat. Das der "Kaffeesüchtigen Großstadtfrauen: Weniger Arbeit, mehr Kaffee und Boys." Das Leben erwachsener Frauen sei nur selten zufriedenstellend. Schuld daran seien stets die anderen. Gemeint sind die sogenannten "Daisy-Duck-Frauen".

Daisys Unzufriedenheit ist von der Art, mit der auch die Kundinnen bei Starbucks die leere Milchkanne anprangern und die Marketing-Redaktion-Werbe-Singles auf „gutem“ Kaffee bestehen. Diese Unzufriedenheit hat im Leben der meisten anderen Frauen gar keinen Platz; denn der ist mit anderem besetzt. Trotzdem sollen sie sich fortwährend für die Daisyduckisierung interessieren.  - faz

Ein Kommentator unter dem Artikel hält diese Ausprägung für ein Aufsteigerphänomen. Vergleichbar mit neureich, denn diese Frauen wissen nicht wirklich, womit sie ihren Wert (den sie fürchten, nicht zu haben), in einer ihnen neuen Umgebung nach außen demonstrieren sollten. 

Wirkliche Oberschichtfrauen lackieren sich, soweit ich das beurteilen kann, z.B. nicht die Nägel. Also werden diese jungen Aufsteigerinnen kapriziös und damit leider unerträglich. - Wolfgang Schlage  2  (20thStreet) - 12.04.2015 09:46

Ich schließe mich der Meinung an und beende das Thema - Nicht weil Wolfgang Schlage damit endlich den Kern getroffen hat. Ich habe diese dämliche Debatte nun satt.

"Don't expect much from life." - Jackie Onassis








Da liest tatsächlich einer Printmedien als Hobby

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Bei mir seit Stunde 0 beliebt, und bereits oft referenziert, hat sich dieser kreative Journalist und detailverliebte Forscher immer durch distanzierte und kritische Darstellung der Sonderlichkeiten im Printsegment herausgestellt. So ist er nun gereift wie ein junger Anakin Skywalker und kann nciht mehr an sich halten seine wundervoll analytische Sichtweise für die zynische dunkle Seite zu mißbrauchen. Spätestens wenn er im nebensächlich auch noch externe Seiten wie Amateurkochfotos und Cooksuck als leuchtende Gegenbeispiele für Objekte seiner Untersuchung heranzieht; zur Frage, wie man Spott auf sich lenken kann.

Lest also einen netten Rant und seinen neusten Artikel in seinem wordpress Blog über Printmedien.



Zum einlesen: Die Interviews sind spannend:
Unvergessen bleibt für mich aber, die Artikel in dem man seinen Zorn greifbar spüren kann.

Hier eine Übersicht über alle seine Artikel.



Testbatterie zur Messung von Konfabulationstendenzen

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So habe die angebliche Politik-Lehrerin die Grundprinzipien des Sozialstaates nicht erklären können, auch Nato-Strategien habe sie nicht gekannt. - spiegel-online.de

Dass diese Lehrerin schon verbeamtet wurde und dass ihre Kollegen in der Vergangenheit bereits auf die fehlenden Politikkenntnisse als Politiklehrerin aufmerksam wurden, hätte man noch auf ihre Vergangenheit als Lehrerin für Staatsbürgerkunde in der DDR schieben können, wenn man das nur gewusst hätte.
Denn nebenbei: In der DDR war für das Wort "Politik" ja schon kein Platz und "untterrichten" wurde verstanden wie "Befehle empfangen", also bleiben wir beim Neusprech "Staatsbürgerkunde", damit auch deutlich wird, was eben ausreichen muss an Wissen - über Nato-Strategien bescheid zu wissen war da bestimmt ein Gedankenverbrechen.

Sie habe dem Fach Staatsbürgerkunde, das in der DDR als Propagandaunterricht galt, kaum Chancen auf Anstellung gehabt, sagte die Angeklagte. "Es war eine Zeit, in der Vergangenheiten gelöscht wurden. So war es auch bei mir."  - spiegel-online.de

Nein, nicht jeder hatte die Chance auf Gummitwist mit der Treuhand oder das Glück seine IM-Akte in eine der ersten Schubkarren  im neugründeten Amt für nationale Sicherheit in Berlin-Lichtenberg mit Richtung Schredder zu legen. 
Vor allem ist es dann eine besondere Freude, wenn man von behördlicher Seite versichert bekommt (ob jetzt in einem sozialistischen, totalitären oder "freien" Staat), das "gerade welche Beweismittel" vorlägen, die unstreitbar Taten nachwiesen, welche  kontemporäre Gesetze man nun bräche. 

So wie gerade wieder alle vergessen wollen, dass das FBI in 15 Jahren Gerichtsverfahren systematisch falsche Haaranalysen vorgelegt hatte. 

Die nun von der "Washington Post" veröffentlichten Ergebnisse fielen für das FBI vernichtend aus: In 95 Prozent der erneut überprüften Fälle erwies sich die Haaranalyse als falsch. 26 der 28 Forensiker beim FBI hatten fehlerhafte Gutachten verfasst. In 32 Fällen wurden die Angeklagten zur Todesstrafe verurteilt. - tagesschau.de

Es hat 15 Jahre gedauert eine Beweismittelaufnahme als fehlerhaft zu diskreditieren und nun ist es sogar kaum noch möglich, die Auswirkungen davon ungeschehen zu machen. 

Die Haaranalyse ohen DNA-Untersuchung war alles andere als wissenschaftlich. Sehr oft war es Angeberei.
[...] Von 1972 bis 1999 gab es mindestens 2.500 Verfahren, wo FBI-Analytiker dem Gericht Ergebnisse von mikroskopischen Haaranalysen vorlegten. In den anfangs erwähnten 257 Fällen kam der Haaranalyse eine große Rolle zu. Unter den Fällen finden sich 32 Todesurteile, 14 der Angeklagten wurden bereits hingerichtet oder verstarben im Gefängnis, vier Beschuldigte wurden im Nachhinein entlastet. - telepolis.de

Wie sei diese Form der Anklage mit dem 1487 erschienenen Malleus malleficarum zu vergleichen, fragt ihr mich, während ich mir Bronchien vom behördlichen Waterboarding noch frei huste, und wollt wirklich mal eben schnell den Unterschied zwischen Warheit und Wahrheitsfindung erfahren.

Dabei ist doch schon die Fragestellung irrelevant. Das würde ja vorraussetzen, dass es eine Wirklichkeit gibt, derer alle Beteiligten gleichermaßen ausgesetzt sind und von der unverrückbar nur eine Sichtweise eingenommen werden könne. Also auch völlig ohne die Motivation der Charaktere, die Einfluß nehmen wollen auf die Variablen dieser Situation, wenngleich nicht sogar auf das Geschehnis selbst, auch im Hinblick eigener Ökonomie und Nutznießens aus der sichtbar gewordenenen Schwachstelle des Betroffenen.

Ja, wie wäre denn das Henoth, hm?

Das wäre ja, als ob man zu einer endlich stattfindenden Reform, zur nützlichen Überarbeitung einer problematischen Kartellstruktur, der Verstrickung von behördlichen Anweisungen und privatunternehmerischem Filz gleich mal die selbigen Nutznießer an den Tisch holt und auf ihre bloße Fachkenntnis, völlig ignorant ihrer ökonomischen Motivation hin, einläd.
 
Die Projektgruppe "MPU-Reform" bestand aus insgesamt 16 Mitgliedern, die sich aus Fachexperten, Vertretern der Träger der Begutachtungsstellen für Fahreignung, Trägern von Kursen zur Wiederherstellung der Kraftfahreignung nach § 70 Fahrerlaubnis-Verordnung (Kursträgern), niedergelassenen Verkehrspsychologen, Fachgesellschaften und Behördenvertretern zusammensetzten. - BaSt.de

So ein Symposium kommt dann zu dem einen Schluß: Es sei unabdinglich "seriöse Beratungen durch Verkehrstherapeuten (!) zu gewährleisten", welcher "den Betroffenen objektiv und vertraulich über seine Verkehrsauffälligkeiten informiert". Das obwohl es dem Betroffenen ob der Fülle an Angeboten (!) schwer fallen mag "zu entscheiden, woran er erkennen kann, ob es sich um einen seriösen und kompetenten Anbieter handelt". 


"Objektiv", "unabhängig" und "vertraulich" heißt ja erstmal nur "alleine Geld dran verdienen", "selber entscheiden wie"  und "ohne Vetorechte"

Hier brauch man ja noch nicht mal teuer Lobbyisten zu engagieren und Verbände zu gründen, wir gehen einfach selber jeden Dienstag zur Projektgruppe und trinken unseren Tee zur Gesetzgebung schwarz.

Der Verband zum TÜV-Süd hat sich ebenfalls wie Münchhausen am eigenen Schopfe aus dem Untergang ziehen wollen, als er in seinem Jahresbericht 2013/14 auf Seite 32 plötzlich mit einem Imagewechsel bezüglich der MPU retten wollte, was meiner Meinung nach in den USA unter den Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO) fallen würde.

Denn bisher wurde von vielen Diskussionspartnern das angeblich schlechte Bild der MPU in der Bevölkerung als gegeben unterstellt, sozusagen eine „selbsterfüllende Prophezeiung“. Niemand hinterfragte diese „Tatsache“, niemand konnte sie belegen. Der VdTÜV und seine Mitglieder hoffen, dass sie mithilfe der Untersuchungsdaten nun das bisherige Bild der MPU etwas an die Realität anpassen können. - Verband der TÜV e. V. Jahresbericht 2013/2014, S.32

Es mag für jemanden, der bisher "nichts zu verbergen" hatte und keinen "Idiotentest", wie die MPU (medizinisch psychologische Untersuchung) auch genannt wird, schwer verständlich sein, warum diese verdammten Alkoholsünder nicht endlich eingesperrt wurdem, warum man mit diesen unbelehrbaren Kinderüberfahreren und psyschich instabil-gefährlichen Indivuduen nicht schon kurzen Prozess gemacht hat, wie es Adolf getan hätte, wenn er nur könnte. </stammtisch>

Eine derart gestaltete "telefonische Umfrage n=501" erzeugt in deren Artikel natürlich auch genau den erwarteten Eindruck: Den einer uninformierten, nicht betroffenen Gruppe, die sich über ihr Gerechtigkeitsgefühl leitend, gegenüber den Suggestivfragen nicht mal indikativ behaupten konnte. Die Möglichkeit, dass eine Lösung von verwaltungsrechtlichen Fragen die Fahrerlaubnis betreffend ohne eine "objektive und unabhängige Gutachterstelle" geben kann wurde gar nciht zur Debatte gestellt. Man sägt ja nicht am eigenen Ast. Ausserdem.

Daher ist auch nicht verwunderlich, wenn sich der Verband der TÜV als Lobbyveranstaltung mit Gebäck und Kaffee sich nicht nur öffentlich die Wiedergutmachung (sprich "Reform") eines verbrannten Themas auf die Fahnen geschrieben hat, sondern auch noch versucht eine aktive Rolle in der Meinungsbildung darüber zu spielen. Wen wundert es, das ist ihre Aufgabe als Lobbyist. 
"An die Realität anpassen" zu geil, ich lieg echt am Boden.


Für Kafka-Fans und Bürokratie-Briefmarken-Sammler


Wenn Dobrint irgendwas bezüglich der MPU wirklich reformieren wollen würde, dann wäre das als erstes den Lobbyverband der Halsabschneider mit einem Strich von der Wirkungskette zu säbeln und als nächstes alle solche Dinge immer von demokratischen Instanzen untersuchen zu lassen (= Verwaltungsgerichte). Das ist zwar eine bittere Pille und wird den Steuerzahler (die Gerichte) alles andere als entlasten, entspricht aber eher dem Begriff in dubio pro reo.  

Welche Lobby hat schon der Kiffer? Wen interessierts? Sperrt sie alle ein! </stammtisch>

Die Frage ob eine "vorübergehende Fahruntüchtigkeit" oder "dauerhafte" vorliegt, mag natürlich der Richter selber nicht entscheiden -  und wieder werdet ihr shitstormen, was denn sei Henoth, wie ich auf solche untragbaren Konstrukte meine Gedanken bauen könne. Und überhaupt, was mir einfiele solche Forderungen zu stellen. Wenn ihr nicht besser Bescheid wüsstet über meine eigene Betroffenheit, ihr würdet unbegründeter und viel früher noch als jetzt shitstormen, sagt ihr. 

Aber der Prozess beim Straßenverkehrsamt ist im Gegensatz zu einem Gerichtsverfahren vom Gesetzgeber her eben nur so ausgelegt, das der Betroffene seine Unschuld erstmal selber beweisen muss. Solange gelten alle gegebenen Indizien gegen ihn und alles was in dieser Phase unternommen wird, kommt völlig ohne Anwalt, Berufung oder Akteneinsicht aus. Gerade weil sich alles schwebend "in Vorbereitung zur Entscheidung" befindet, wie es sich im Verwaltungsdeutsch nennt. Das heißt solange keine Entscheidung getroffen wurde (Fahrerlaubnis erteilt/ versagt/ entzogen) kann man gar kein Rechtsmittel als "Angeklagter" einlegen.  

Wenn man zwischendurch aufgibt, ohne eine Entscheidung herbeigeführt zu haben, dann wird das gedeutet, als hätte man die Fahrerlaubnis entzogen bekommen.

(4) Die Berechtigung [...] gilt nicht für Inhaber einer [...] Fahrerlaubnis  (3.) [...] denen die Fahrerlaubnis nur deshalb nicht entzogen worden ist, weil sie zwischenzeitlich auf die Fahrerlaubnis verzichtet haben. - FEV §28
Ich empfehle: Ihr könnt also bei einer solchen Vorladung von eurem zuständigen Verwaltungsbezirk jederzeit unbekümmert in eurem Bett zur Schabe werden, als Mensch kommt ihr da nicht mehr raus. Es sei denn Geld. Viel Geld. Und Geduld. Und noch mehr Geld. So geht das.


Wofür man auch noch Geld ausgeben kann


Wenn man also solche Entscheidungen nicht mehr von einem Moralkodex herbeiführen kann (gesunder Menscheverstand) oder nicht allein von voreingenommen Stellen prüfen lassen will (Verbände, Kartelle, Mehrheitsmeinungsvertretern, etc.), dann beruft man sich auf scheinabre wissenschaften und deren "Erkenntnisse". Wie diese aber anwendungslogisch in das Machtkonstrukt zur Verwaltung dieser Fragen passen bleibt im Hintergrund und muss nur für den breiten öffentlichen Diskurs kurz gekaut werden.  Schneller und schöner, für mich allenfalls bizarr, wirkt jedenfalls jede technische Lösung, die erdacht wird, gesellschaftliche Probleme endlich in den Griff zu kriegen.



Alkohol Interlock-Systeme haben das Potenzial, das in der Bundesrepublik Deutschland bestehende umfassende Maßnahmensystem für Trunkenheitsfahrer wirksam zu ergänzen, da sie verhindern sollen, dass das Fahrzeug startet oder weiterfährt, wenn die Fahrerin oder der Fahrer alkoholisiert ist. - Bundesministerium für Verkehr und Mobilität
Das dies natürlich mehr als krude anmutet liegt letztlich mehr an der daran-Profit-erwirtschaftenden-Industrie, als weniger an der Erfindung des geschützten Verkehrsteilnehmers. Letztlich ist die Idee nicht grundsätzlich falsch, nur eben völlig weltfremd. 

Weltfremd scheint auch der Forscherdrang zu sein, aktuell um den Psychologen Markus Schumacher an der Bergisch Gladbacher Bundesanstalt für Straßenwesen, wo an einem Fahrsimulator die Beeinträchtigung von Substanzen am eigenen Körper in wissanschaftlichen Versuchen ermittelt wird.

Na dann mal Prost!

Henoths bunte Anleitung zur Einkehr in die verkehrsrechtliche Gummizelle

Nehmen wir mal an man hat noch nie einen Führerschein erbworben ist 18 Jahre alt und hat einiges auf dem Kerbholz, wie zum Beispiel mit 16 Jahren ein BtmG-Delikt vor einem Jugendgericht mit 100 Sozialstunden. Jetzt stellt sich natürlich dem Verwaltungsbeamten vom Straßenverkehrsamt die folgerichtige Frage: Kann dieser Junge denn überhaupt "Straßenverkehr und Drogenkonsum trennen", denn die Aktennotiz vom Strafrichter an die zuständige Behörde weist ihn auf den Fall von vor zwei Jahren deutlich hin. 

Jetzt hat dieser Junge nichts zu befürchten, denn seine Cannabis Käufe liegen weit in der Vergangenheit, das Verbrechen über Erwerb von Betäubungsmitteln wurde gesühnt und natürlich stellt sich der wackere Kandidat mit bestem Gewissen der Medizinisch Psychologischen Untersuchung, weil auch er einsieht, dass der Beamte vor Ort, das sicher nicht entscheiden kann.

Kurz wird erklärt, dass diese MPU nichts schlimmes ist, das es ein Gutachten sei, das über die Frage engefertigt werde, ob man die Fähigkeit habe "Drogenkonsum und Straßenverkehr trennen zu können". Was natürlich nur ein Euphemismus von "gar keine Drogen konsumieren" ist. Dieses Gutachten wird in zweifacher Ausführung, einmal an Sie und einmal in Kopie ans Amt geschickt, bitte hier unterschreiben!

Nach einem langen hin und her steht es dann in der Akte schwarz auf weiß, in kopie beim Straßenverkehrsamt, kann man dannauch nachlesen: Der Prüfling ist unumstößlich von Cannabis körperlich Abhängig gewesen und es ist daher nicht entscheidbar ob er Drogenksoum und Straßenverkehr zuverlässig trennen kann. Das war es, sie sind geisteskrank, wir haben es schriftlich, was wollen sie jetzt noch dagegen tun? Ende.



tl;dr

Die selbstgebastelte Qualifikation der Staatsbürgerkundelehrerin, die gefälschten Haar-Test-Gutachten des FBI seit 1977 und die Medizinisch-Psychologische Untersuchung aus der deutschen Fahrerlaubnisverordnung haben nämlich alle eines gemeinsam: Sie wurden von Individuen angefertigt, die eine scheinbare Weisungsbefugnis oder Entscheidungsgewalt innehaben, begründen dies mit wissenschaftlich verfassten Meinungen(!) und fällen damit ein Urteil über eine bestimmte Person, welche nachhaltigere Auswirkungen für das gesamte restliche Leben nicht vorstellbar wären. 

Wehe einer dieser Individuen unterläuft auch nur ein Fehler .... keiner würde es zugeben.




UPDATE:
Und dann wären dann ja noch diese mafiösen Hinterzimmerverschwörungen, die sich nicht entfernen lassen; wie metatstatischer Wildwuchs.








Frage heute (47)

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  Die Frage heute:

Wie heißt das japanische Firmen Start-up, welches für die japanische Bank Sumitomo Mitsui Exoskelette mit Namen Hybrid Assistive Limb (HAL) entwickelt?

Informationswerbesendung (1)

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Kurze Informationen aus Teilen der Welt wo Du nicht erwünscht bist:

  •  Asylbewerber werden an einer Ingolstädter Diskothek nicht wegen ihrer Kleidung abgewiesen, aber daran erkannt und abgewiesen. - sueddeutsche.de
     
  • Der Lipizzanerhengst des ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito, Maestoso Mara, starb mit 41 Jahren im serbischen Staatsgestüt Karadordevo. - youtube.com

     
  • Die Weltbank probt sich in Trickle-down economics. Captain obvious zeigt in einer wirklich netten, multimedialen WDR-Reportage, warum Hungerleider einfach nicht erwünscht sind. - wdr.de
     
  • Homosexualität ist durchs Blut übertragbar. Vermutet wohl der Europäische Gerichtshof in Luxemburg und verbietet aus Angst das Blutspenden dieser Risiko-Gruppe - zeit.de
     


Er hat Recht

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Ich bin Fan von Prof. Dr. Thomas Fischers Kolumnen. Ich lese sie gerne. Ausserdem war er 1994-1997 der 1. Vorsitzende der Beschwerdekammer des VDH (Verband für das deutsche Hundewesen) und hat einen gut lesbaren Stil.

Lest auch ihr seine Kolumnen hier auf Zeit online:


Von allen Menschen sind gegen den albernen Stinkefinger erfahrungsgemäß am meisten empfindlich: latent schwule oder sexuell desorientierte junge männliche Einwanderer aus südlichen Ländern sowie deutsche Polizisten mit und ohne Fachhochschulausbildung.
Die Ersteren haben, wie wir wissen, ohnehin große Ehr-Probleme. "Ich ficke Deine Mutter/Schwester/Tante Waltraud" zählt, wie der Strafrichter weiß, zu den absolut bevorzugten Triggern für Gewalttaten aller Art und Schwere. Das Maß der Beschränktheit, mit welcher sich Angehörige einer verachteten Unterschicht auf genau die Mechanismen einlassen, welche sie ausgrenzen, ist immer wieder bemerkenswert.
Die beleidigten Polizisten sind ein Phänomen eigener Art. Sie können das, liebe Leser, ausprobieren, indem Sie im Vorbeigehen oder -fahren Ihren rechten Mittelfinger gegen ein beliebiges Polizeifahrzeug recken. Sie werden eine gemeinhin als "kafkaesk" bezeichnete Episode Ihres Lebens erleben, die Ihnen einen bleibenden Eindruck von der Wehrhaftigkeit des Rechtsstaats verschafft. - zeit-online

UPDATE:
Fies-geile Rezension über ihn aus der echt-Papier-Zeitung. Lacht nicht, die echt-Papier-Zeitungsjungs HASSEN online-journalismus und Feuilleton - Gerade dann wenn er gut gemacht ist. Aber der Mann hat schon irgendwie recht. *popcornhol*- pdf download 429kB





Digital Verrat

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1.
Ihr seid alle solche Penner. Träumt mal schön weiter. - Wartet, weiß einer das WLAN-Passwort?

Hier geht es doch gar nicht um Vorratsdatenspeicherung per se oder eine Diskussion um die rechtliche Festlegung der Dauer einer Höchstspeicherfrist, wie es zuletzt Bundesjustizminister Heiko Maas umtaufen wollte. Ich möchte darauf aufmerksam machen, dass eine solche Grundlage ein bestimmtes shifting erzeugen wird. Und dass das Argument des Generalverdachtes nur ein Gepenst sein wird. Es ist die eine wichtige Frage zu beantworten: Qui bono? Und wozu werden diese Daten genutzt werden.
Außerdem: wer kann denn wirklich beweisen, dass diese Daten/ Verkehrsdaten mit einer bestimmten Person verknüpfbar sind - nun also diese Person dafür haftbar zu machen sei.

"Es braucht jedoch schon einiges Wohlwollen, um hinter dem Text gute Absicht und Sachverstand zu erkennen, ..."  heise.de

Die Debatte um die Störerhaftung zeigte nämlich zuletzt ihre häßliche Fratze als es hieß, dass Namenregistrierung für private WLAN-Netzwerke verpflichtend sein soll während man öffentlichen Funknetzanbietern zutraut dies durch State-of-the-art Verschlüsselung und durch ein Versprechen keine Rechtsverletzungen zu begehen, zu lösen.


"Dies kann etwa durch das Setzen eines Häkchens auf der Startseite geschehen. Eine Registrierung der Kunden mit Namen soll bei geschäftsmäßigen Anbietern nicht erforderlich sein.
Hingegen sollen Privatpersonen, die beispielsweise ihren Nachbarn oder Besuchern ihr W-Lan-Netz zur Verfügung stellen wollen, zusätzlich den Namen des Nutzers kennen. Die geplanten Registrierungspflichten insbesondere für private Anbieter sind umstritten." - zeit.de

Mal abgesehen von dem lobbyistischen CopyPaste, das hier unscheinbar wird wie ein Microsoft Paint Gemälde - Die Ungleichbehandlung der unterschiedlichen Betreiber hinsichtlich der Haftung ist rechtlich überhaupt nicht zulässig.
Der Geschmack der auf der Zunge bleibt ist trockene Blockwartmentalität. Haben wir mit der DDR jetzt auch den Zwang zur Personenüberwachung geerbt? Müssen wir jetzt wieder das Hausbuch führen?
 Das ist de-facto eine Einführung der Störerhaftung.Jetzt stellt sich ja nur die Frage, welchen Sinn das ganze noch macht, wenn nicht gleich wegen Raubmordkopierterrorismus.

Das ganze wird nämlich genau so ablaufen. Die Polizei steht vor der Tür, mit Schreiben vom Staatsanwalt:
  • Sie haben an Tag X irgendetwas getan, das gegen geltendes Recht verstößt
  • Dies wurde über Ihre IP (internetAdresse) ausgeführt (Fangfrage: Kennst du Deine?)
  • Wir haben hier ein digitales Protokoll ausgelesen (welches wir ihnen nicht zeigen.)
  • Um das zu bekommen, haben wir Zugriff auf die Verkehrsdaten aller Provider. (Sie nicht)
Für die einfachen Gemüter unter euch, das ist dann wie Schere-Stein-Papier, nur dass Ihr immer Stein habt und der Staatsanwalt immer Papier. Beweist, dass ihr am 13.7.2006 um 07:36 am nicht auf 129.23.222.55:80 die Datei "redhotchilipeppers_stadiumarcadium_fullalbumstagedivx.rar" runtergeladen habt. Beweist dass es NICHT aus eurem Netzwerk angefordert wurde.
Beweist jetzt sofort, dass ihr es nie gespeichert hattet.

Wie denn, Henoth?  fragt ihr mich völlig entgeistert und ohne Rechtsbeistand, und ich würde euch auch raten... - Zu dumm, könnt ihr garnicht mehr.  In diesem besonders schweren Fall packen die netten Polizisten nämlich bereits eure IT vorsorglich ein, damit sie mit der internen SpuSi in einem Jahr, wenn der Fall vor Gericht aufgerollt wird, damit ein Netzwerktreffen veranstalten können.
Ihr seid auch wirklich saublöd.
Was ladet ihr auch sowas herunter?
Ist doch verboten, wisst ihr doch? Nicht?
Nicht verboten?

“Once is happenstance. Twice is coincidence. Three times is enemy action.” Ian Fleming


Übrigens werdet ihr in der Anklageschrift auch noch in Tateinheit mit Computersabotage nach StGB § 303b angeklagt, weil euer Compac-Tower nämlich nachweislich eine Virenschleuder erster Klasse war und euch nachgewiesen wird, dass ihr mit euren Emails ans Arbeitsamt die Behörden-IT lahmgelegt hattet.
Der Angriff kam von eurer IP.
Wurde nachgewiesen.
Euch nachgewiesen.
Im Internet.
Nachgewiesen.



Und jetzt mal weiter gedacht, als nur innerhalb eures geistigen 192.168.1.1: nur weil ihr beschließt euren Paypal account seit 4 Jahren nicht mehr zu benutzen, weil ihr das "mit dem Snowden echt doof fandet", heißt das trotzdem, dass ihr für die Bestellungen, die in eurem Namen stattgefunden haben aufkommen müsst und für den Computerbetrug nach StGB §263a,  der mit dem gehackten Account ausgeführt wurde, mit eurer Verantwortung zur Störerhaftung geradestehen werdet.

Ihr könnt euch aber nicht rausreden, denn hier haben sie schwarz auf weiß nicht nur Eure E-mails abgefangen, ausgedruckt und abgeheftet, in denen Du als FunkyColdMedina666 auf dem Account hohlbiane.gmx am 13.11.2009 per Post-Ident nachgewiesen hattest, dass Du der nachweisliche Account-inhaber bist  und zwar mit Personalausweisnummer und Unterschrift.
Wer sonst hätte denn Zugang zu diesem Account? Sie haben doch nicht etwa den Fehler begangen und das Passwort ungeschützt gelassen?

Und sie wollen den Account auch plötzlich seit 4 Jahren nicht benutzt haben?
Hier haben wir einen Log mit 15.648 Einträgen, der jede Tätigkeit aller erlaubten Verkehrsdaten dort auflistet und die rot markierten bringen wir mit Cyberkriminalität in Verbindung. Und über diese Beweise bringen wie SIE mit Cyberkriminalität in Verbindung.

*handschellen-klick*

Auch wenn ihr davon nichts bei heise.de gelesen habt, wurde der Laden von Paypal, genau wie Sony Entertainment und jede andere Bude gerne mal gehackt und irgendwer hat da im großen Stil Passwörter und Kreditkartennummern rausgetragen. Paypal ist sich keiner Schuld bewusst und haftet für nichts.  Schließlich haben die ihr Büro in Luxemburg. Die zahlen im gegensatz zu Dir Vollidiot noch nichtmal Steuern. Ihr hättet ja mal euer Passwort ändern können. Eure Schuld! Bis dahin beweist erstmal dass das jemand anderes war.

Machen wir also Gesetze, die uns unweigerlich in Situationen bringen könnten, aus denen wir unsere Unschuld nicht beweisen können, dann sind wir sehr bald am Arsch, Freunde.


...und wer jetzt quakt, Henoth, aber Gesetze und Verbote verhindern Kriminalität, uiuiui - der bekommt von mir zweimal Windows XP installieren und 13 Ave Maria aufgebrummt, denn sie haben nur einen Abschreckungscharakter, aber verhindern können sie nichts.

Gesetze ermöglichen nur die Verfolgung und Bestrafung, regeln die die Wiedergutmachung und spiegeln ihrer Form das metaphysische Prinzip von Gerechtigkeit innerhalb dieser Gesellschaft wider.

Du und deine Omma sind am Arsch, Junge. Denn irgendwer wird das heimlich ausnutzen können um entweder eure miesen Gesichter von der Bildfläche verschwinden lassen oder um sich einfach nur an euch zu bereichern. Er muss sich nichtmal mühe geben, denn "irgendein Schuldiger" (der unwissende, der registrierte, der Besitzer, der zu Haftende, der Versicherte, der Angeklagte) ist ja bereits gefunden. Daher auch diese Störerhaftung, damit das geklärt ist, wer Schuld hat.

Beteiligte und Vorgänge beim Abmahnvorgang (Stand: 2. Februar 2014) - wikipedia


Ich gebe nur mal kurz das gut erklärte Beispiel der Red-Tube Abmahnaffäre, wo das Landgericht Köln kurz gepennt hat und alle IP Adressen rausgerückt hat, weil Thomas Urmann und seine Abmancollegen einfach fadenscheinigen Driss behauptet haben, um da dran zu kommen.
 Das war ein abgekartetes Spiel. Ein Geschäftsmodell. Ein Geschäft mit den Leuten, die sich nicht wehren können und ihre digitale Unschuld einfach nicht zu beweisen wissen. Da kann jeder ein bischen dran fühlen, dass sich The Archive AG die Rechte an Filmen und die IP Adressen besorgt hat DAMIT sie das Geschäft mit der Urmann-Abmahn-Truppe "über Bande mit dem Gesetz" machen kann und nicht umgekehrt.



HENOTH SAGT ES EUCH DIREKT:

Und jetzt noch ein Wort zu dem "Interesse" der ISP, Provider und Netzbetreiber: Natürlich haben die besonders großes Interesse daran die Daten so lange wie möglich offiziell horten zu dürfen. Zum einen loggen die sich selbst alles in die Tasche was sie brauchen, um ihre Traffics zu berechnen und vorhersagen können, aber wenn jetzt auch noch gespeicherter Content hinzukommt, dann können sie das jetzt endlich jemand in Rechnung stellen
Dem BKA zum Beispiel für all ihre tollen Datenbankzugriffe. Oder dem Zoll. Oder der Verkehrspolizei. Oder der Atomlobby. Oder dem Verband der Zahnärzte. Oder allen, die sich etwas davon versprechen. Die Unternehmen stellen sich immer auf die Seite des Geldes, deshalb sind die auch nicht besser als die Urmann-Abmahn-Truppen oder die Hütchenspieler auf der Dom-Platte. Die werden solange am Gesetz rumnagen mit ihrem Einfluss, bis die legalität so aufgeweicht ist, dass sie eure heimlichen Penisfotos aus dem Knuddelzchat offziell eurem Bäcker verkaufen dürfen, weil Du mit der Nutzung ihreses Netzes einverstanden hast, deine Rechte an sie abzutreten. -Oh, Kleingedrucktes nicht gelesen?
Aber das wusstet ihr bereits oder? Habt auch einen Mobilfunkvertrag unterschrieben? - Seht ihr. Unter dem Hütchen des Mobilfunkvertrages werdet ihr nie die Kugel finden, die euch der Hütchenspieler/ Netzbetreiber auf seinen Plakaten gezeigt hat. Niemals. Es gibt gar keine. It's a trap.




Ich hätte gerne gewusst, wieviele von den Leuten ("Zehntausende Benutzer") aus Angst bereits bezahlt hatten, bevor die Briefmarke auf dem Rückumschlag für die Unterlassungserklärung getrocknet war.  So siehts nämlich aus.

"Ich habe gesündigt in Gedanken, Worten und Werken
durch meine Schuld, durch meine Schuld,
durch meine große Schuld."

-Auszug vom Schuldbekenntnis der kollektiven Schuld vor Gott im Christentum



Die Tätigkeit solche Dinge öffentlichkeitswirksam auf irgendwelche Personen umzulegen nennt man übrigens DEMONTAGE oder "Assangeing". Ich muss bei sowas unweigerlich an  das uralte Computerspiel "Oil Imperium" denken. Da gabs die Möglichkeit in einem Bildschirm im virtuellen Büro auf die untere Schublade zu klicken, um bei der Konkurrenz bestimmte verdeckte Dinge auszuüben: Es gab eine Auswahl von Möglichkeiten,von Beschattung über Erpressung bis hin zur offenen Sabotage des Betriebes.



...oh, wir haben übrigens Kinderpornografie auf ihren Datenträgern gefunden.
Die Datenträger seien leer gewesen und frisch formatiert?
Kann garnicht sein, hier ist die Liste der Dateien, die unter den Verdacht fallen.
*internetausdruck*

 
UPDATE
Darauf habe ich ja nur gewartet - Meine Aussagen werden durch Fakten und Zahlen untermauert.

Ich lese gerade folgendes bei fefe:


UPDATE:

Es gibt eine "Nebenabrede". Das bedeutet soviel wie, wir können jederzeit ohne Richter entscheiden und nachfragen, wer der böse Raubmordkopierterroist ist. Dann stört auch kein Landgericht Köln, dass man erstmal überlisten muss und irgendwann bekommt auch eure Nachbarin endlich eure Penisfotos aus dem Knuddelzchat verkauft. Eine Frage der Zeit. Kommt auf mich zu, wenn ihr in der Lage seid, damit ich euch auslachen kann.



Nebenabrede zur Bestandsdatenauskunft

"Es wird geregelt, dass eine Auskunft über die Bestandsdaten auch anhand der nach § […] TKG-E gespeicherten Daten verlangt werden kann. Erfolgt eine Auskunft mit Hilfe dieser Daten, muss dies durch die TK-Anbieter mitgeteilt werden." - Absatz in den offiziell vorgestellten Leitlinien.