Wie ich den Helm für immer ablegte

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Ich weiss ganz genau wer die Debatte gestartet hat. Und ich weiss auch ganz genau wer seine ersten Beführworter waren und ich habe eine Ahnung, welche Gruppe von Verkehrsteilnehmern inzwischen hinzugekommen ist.  Aber um das mit dem Fahrradhelm zu erklären gehe ich mal ganz zurück. Zurück in die Zeit, als Fahrradhelme noch für geistig Behinderte und ganz kleine Kinder waren. Eine Zeit in der Automotive Fahrassistenten sich auf Servolenkung und ABS in Sondereditionen mit Aufpreis beschränkten und man die vereinfachte Ausgangsschrift anhand des Bären "Umi" beigebracht bekam. Weil Umi so ein toll geschwungenen Namen hat und Fahrassistenz als schnöselige Spielerei angesehen wurde.

Weil man bis dahin eher auf schnöselige Spielereien im Sicherheitsbereich des Straßenverkehrs verzichtete war der Fahrradhelm als solcher noch nicht ganz geboren. Sicher kannte man den Kopfschutz für Radsportler im Amateur und Profi-Sport, aber einem unbescholtenen Radfahrer einen solchen Helm aufzusetzen, das wäre als würde man mit Schienenbeinschonern und Fußballstollen wandern gehen. Völlig übertrieben.

Der ADAC veranstaltet schon seit 1970 so genannte Fahrradturniere zur Überprüfung und Verbesserung des Fahrkönnens der Kinder. Zielgruppe sind Kinder ab dem achten Lebensjahr, die bereits Rad fahren.
- ADAC Faszinierendes Fahrradturnier

Von dem ADAC wurde ein Fahrradtraining angeboten, dass natürlich von Grundschulen bereitwillig angenommen und organisiert wurde. Man trainierte kompetetiv die Beherrschung von Fahrrad und den Leitlinien des öffentlichen Straßenverkehrs. Eine Gaudi für alle lustigen Radkinder, eine Qual für die wobbligen Zurückgebliebenen, bei denen beispielsweise das einhändige Fahren sofort und wiederkehrend zum Sturz führte. Man konnte die ersten präpubertären Eindrücke zu "nicht alle Menschen sind gleich" sammeln, "müssen aber über die selbe Ziellinie".

Ob jetzt Huhn oder Ei, das lässt sich streiten, aber die Eltern dieser Kinder sind immer ein wenig in Verantwortung zu ziehen, wenn etwas besonders in die Hose geht. Interessanterweise waren das meist die Sorte der überängstigen, deren Kinder es leider nicht über die 0 Fehler Punkte-Grenze schafften, egal in welcher Zeit und mit wievielen Anläufen; aus verschiedensten Gründen. Und diese waren es auch, die als einziges in diese Debatte den Helm wollen (und ich sage die einzigen die ihn tragen sollten.)

War es bei den Unsicheren-Wobbler-Eltern (UWE) die unglaublich schlechte Hand-Augen-Koordination  der Kinder  durch fehlende Bewegung ausserhalb der HEPA-Filterzone des Kinderzimmers, so konnte es bei den Kindern von Paranoidal-besorgten-Angst-Krampfern (PabAK) auch schonmal dadurch scheitern, dass die Fahrradausstattung so neu ist, dass das kleine Geschöpf mit dem Meistern dessen ziemlich überfordert ist ("neukaufen sonst unsicher"). Nicht zuletzt weil die PabAK-Eltern ein so eindringliches Gebet auf das Kind einprasseln lassen, auf welche Gefahren und persönlichen Ängste noch zu achten sei, neben Versagen der Technik und dem öffentlichen Straßenverkehr. Funny Fact: nicht alle Kinder konnten sich ein verkehrssicheres Rad leisten, aber dazu später mehr.

Die Mädchen und Buben können nach einem Probelauf Ihren Wertungslauf absolvieren. Hier gilt natürlich den Parcours mit null Fehler zu bewältigen und im Slalom eine gute Zeit zu erzielen.
Der Clou: Ihr könnt das örtliche Turnier mit dem eigenen vertrauten Fahrrad bestreiten. Die Sieger jeder Klassen können sich bei der Siegerehrung über eine Einladung zum nächsten ADAC Regionalturnier freuen.
- ADAC Faszinierendes Fahrradturnier

Weniger die  minderbemittelte Schulung ("herumspielen") der Kinder noch das "Faszinierende Fahrradturnier" selber können die Kidner auf die wirkliche Rauheit der Straße vorbereiten, wie es ständiges Benutzen und üben könnte. Sicher setzt es Akzente, aber es ging erstmal um etwas ganz anderes: Den Eltern klar zu machen, dass ihre Kinder

  • nicht radfahren können
  • sich in ständiger Gefahr befinden
  • aber man etwas tun kann.
Die PabAK-Eltern brauchte man nicht zu überzeugen, es reichte ihnen anzudeuten, dass es eine Gefahr geben könnte. Die in der Mehrzahl befindlichen UWEs wurden eingeladen dem bunten Treiben ihrere kinder beizuwohnen, anzufeuern und festzustellen, dass ihre Kinder in den sicheren Tod fahren werden. Die PabAK Eltern hätte man am besten ferngehalten, denn deren Anwesenheit hat meist zu Drama, Unterbrechung und viel Geschrei geführt, obwohl auf dem Übungsschulhof "nichts passiert" ist  und dazu zählen für mich als Kind insbesondere auch das Knie blutig aufschlagen und Handballenwunden - das hindert nicht am weiterfahren/spielen. Nicht weil ich so ein besonders harter  Knabe gewesen bin, nein, weil es mich mehr eingeschränkt hätte, mich der langweiligen Versorgung zu stellen und meine Entschuldigung für meine eigene Beschädigung zu reporten, als einfach weiter in meinem Kinderregebogenland rumzufahren und hin und wieder am Schorf zu knibbeln.

Der Ausweg


Ziemlich am Anfang bereits wurde klar gemacht, was als einziges helfen kann im Turnier. Geld. Eltern die dem Kind endlich die Sicherheit kaufen konnten, die Generationen Radfahrer davor verborgen geblieben war, schlugen beim ersten Angebot zu, dass ihnen unterbreitet wurde. Ich kann mich an den Preis nicht gut erinnern, aber es war bei weitem nicht günstig für etwas, aus gepresstem Schaumstoff mit Neonflock und 4 selber einklebbaren Kopfpolstern zusammengewichst wurde.




Dieser "Helm" war nicht nur völlig ungemütlich, zwickte an den Gurten, schränkte Sicht und Kopffreiheit ein, verfing Haare in den Klettverschlüssen der Polster, es verloren sich oder verrutschten die Polster und schmerzte dann, nein er war auch GS-geprüft und hielt genau einer Konkussion stand. Es kam hinzu, dass man beim Fasznierenden Fahrradturnier bessere Karten hatte, wenn man einen solchen Helm vom Vertriebsmann vor Ort gekauft hatte. Meine Eltern waren UWEs und so musste ich das Gerät auch haben. Komischerweise war es 5 Jahre lang vorher nicht nötig gewesen und selber hatten sie keinen.

Für Kinder, die keinen Helm dabei haben, sind Helme im Anhänger bereitzuhalten.
- ADAC Faszinierendes Fahrradturnier

Aber das Turnier war schnell vorbei und auch den Helm vergass man ganz flott. Ich bin bis heute ein sehr versierter Radfahrer und habe auch einige Kilometer und Unfälle hinter mcih gebracht. Bis heute ist keiner an Kopfverletzungen gestorben oder verkrüppelt, durch Unfälle, an denen ich dabei war oder teilgenommen hatte - obwohl niemand inklusive mir einen Helm trug. Ausnahmslos.

Auch nicht der alte Mann auf dem Rad, dessen Kopf auf die Windschutzscheibe des Mazda 323 meiner Mutter knallte, so stark, dass der Rückspiegel durch den Innenraum nach hinten flog und meinen angeschnallten Spielkamerad an der Stirn traf. Der Mann hatte blaue Flecken und war unter Schock, sein Fahrrad zerbeult und er krabbelte von der Motorhaube runter. Mein Kamerad im Auto war an der Stirn blutüberströmt und hielt fassungslos und schreiend mit weit offenem Mund, wie die Form einer Nierenschale, den Rückspiegel in der Hand. Hätte er doch nur im Auto einen Helm getragen, mann mann mann.

Und nicht vergessen: Möglichst immer mit Helm im Straßenverkehr! - ADAC Faszinierendes Fahrradturnier

Jahrelang bin ich der Diskussion aus dem Weg gegangen, weil für mich völlig klar war: Der gemeine Radfahrer bringt sich so selten in die Lage einer Gefahr durch einen angemessenen Kofschutz aus dem Weg zu gehen, dass es sich nicht lohnt einen solchen dafür zu tragen. Die Kinder bekommen einen verpasst, weil sie es eben noch nicht können (Radfahren, sowie korekktes abstützen und hinfallen muss man üben). Behinderte tragen einen bereits zum Laufen. Sportler tragen "Schutzkleidung" und der Helm ist nur ein Teil davon.

Immer wieder dränglen sich aber die Debatten um eine Helmpflicht in den Vordergrund und jedesmal wird auf eine neue Weise eruiert warum es sein muss oder eben nicht sein kann. Den Aspekt aktuell volkswirtschaftlich aufzuarbeiten ist für mich ein deutliches Zeichen für die Abrückung von dem eigentlichen Kern: Abzuwägen, ob es finanzielle Auswirkungen auf eine Gesellschaft und ihre Wirtschaft hat, ob ein Gut verwendet wird oder nicht, führt mich eigentlich nur durch den dunklen Flur der Verwirrungen zu dem hellen Raum der Erleuchtung. Es heisst ja erstmal nur, dass es darum geht dass Geld fließt oder nicht, nicht ob das Konzept funktionieren kann.

Denn die Kinder des Faszinierenden Fahrradturniers sind inzwischen selber Eltern und Verkehrsteilnehmer und sie haben gelernt, dass man seine Fähigkeit im Verkehr (aspirativ: "...verbessern kann"/ fatalistisch: "...zu überleben") kaufen kann. Ist man selbst zu behindert das Freizeitgerät zu führen oder man ist UWE/PabAK, und man zählt auch seine Mischpoke dazu, dann hilft alles, was nicht umsonst ist.

Sieg rät deshalb von einer Helmpflicht ab. "Man sollte lieber überlegen, wie man das Radfahren sicherer macht, etwa über bessere Infrastruktur oder eine innerstädtische Regelhöchstgeschwindigkeit von 30 km/h." - SPIEGEL
Aber da man in einer solchen Kette von Menschen das schwächste Glied als Masstab nehmen möchte, damit dieser nicht unter die Räder kommt ist es inzwischen zur Mode geworden, verpflichtende Gesetze mit Bestrafungen aufzuerlegen, die eine etwaige Selbstbestimmung weitestgehend unnötig machen. Dazu zählen vor allem Gesetze, die vorschreiben auf welche Art und Weise etwas getan werden soll (versus "im eigenen Ermessen)  anstatt es gänzlich zu verbieten. Eine nur scheinbare Freiheit.

Dazu wird auch fröhlich ein neuer Themenkreis bedient, der wie ein Musical Tanz und Theater verbinden soll. Bereits bekannte Zyklen sind:

  • Wegen Umweltschutz: Autobahn max. Tempo 130
  • Wegen Gesundheit: keine Fahrzeuge ohne Dieselpartikelfilter
  • Wegen Wirtschaft: steuerlicher Nachteil von Alt-Fahrzeugen
  • Wegen Sicherheit: Kameras an öffentlichen Plätzen
  • Wegen Idioten: Beschneidung des Selbstbestimmungsrechts
Diese Debatte ist so überflüssig, wie nichts anderes. Denn die Verantwortung wird hier nur hin und her geschoben. Jeder Teilnehmer am Straßenverkehr ist meist für seine Folgen selbst verantwortlich.

Und jetzt geht bestimmt der Shitstorm los und ihr werdet vom Fahrrad absteigen und aus sicherer Entfernung mit dem Helm noch auf dem Kopf (obwohl ihr gerade nicht fahrt) schreien, Henoth, du Affe, wenn dich einer Überfährt bist du dann auch selber schuld?, werdet ihr fragen und wütend auf mich zeigen. Ihr werdet mich aus Wut selbst überfahren wollen, mit euren SUVs und Fahradfahrer-Hasskarren, nach der Anhörung meiner Worte, aber ich gebe nicht klein bei, eurer faszinierenden Fahrradturnier-Meinung. - Natürlich passieren unvorhergesehene Dinge und technisches Versagen bleibt nie aus.


Der Spiegel spricht von einer "hochemotionalen Debatte", wenn er seinen reißerischen Artikel aufbauscht mit zitaten wie: »Der Münsteraner Unfallchirurg Juhra empfiehlt einen klaren Fokus: "Man muss unterscheiden zwischen der Helmpflicht und der Entscheidung jedes Einzelnen, einen Helm zu tragen."«  - soso


cyclehelmets.com als Kritiker versucht es mit wissenschftlich statistischem oder technischem Ansatz zu zerstreuen, verzettelt sich aber in der Diskussion und gibt keinen klaren Überblick; korrumpiert durch die Angstgesellschaft ist der Diskurs hier kaputt gegangen ("Ja, aber..."-Diskussionen).


Der ADAC bleibt dabei, dass generell eher ein Helm zu tragen sei, egal wo im Straßenverkehr befindet, und weil man eben diese Unfälle nicht vorher sehen kann. - Da der Radhelm aber nur ein passiver Schutz vor Autounfällen ist schützt er Fußgänger leider genauso gut wie die Radler, wenn nicht sogar noch besser.


Aber weil es eben nicht vorhersehbar ist, lassen sich auch keine Systematiken finden das zu verhindern. Das sind systemische Fälle. So wie man sagt, auf jeden männlichen Elefanten in einem Zoo kommt ein Elefantenpfleger, der durch einen Elefanten stirbt, der Helm spielt keine Rolle.

Eine Gesellschaft mit ausgebauter und diversifizierter Infrastruktur, die so hoch und schnell getaktet ist fordert eben auch Opfer. Und nicht weil wir so nachlässig sind dem Einzelnen seine Grenzen aufzuzeigen oder die Substanz instandzuhalten (Straßenbau, TÜV, etc), sondern weil wir uns nicht aus der natürlichen Auslese ausklammern können. Die Wobbler gehen als erstes über die Klippe bei sowas. 


1980     13.041 Verkehrstote und 27,12 Mio. Kraftfahrzeuge
2013     3.340   Verkehrstote und 52,3 Mio. Kraftfahrzeuge
- wiki


Und wenn ich mir die aktuellen Unfallzahlen und das Design von Kühler und Kotflügeln von neuen Autos ansehe, dann komme ich zu dem Schluss, dass heute, eher denn je, am wenigsten ein Helm getragen werden muss. Es ist alles bereits so "sicher" von der vorgefertigten Auslegung der Gesetze, bis zu den Infrastrukturen, dass man sich "kaum noch Gedanken machen muss". 




Frage heute (19)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.





  Die Frage heute:

 Gura, Eritrea ist ein Ort mit wechselhafter Geschichte, aber auch ein Ort mit einem Golfplatz. Welche besonderen Regeln kommen bei diesem Golfplatz zur Anwendung?

 

Frage heute (18)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.






  Die Frage heute:

    Im Koran gilt ausdrücklich die Verkündung des Propheten nicht nur für die Menschen, sondern genauso auch für die "Dschinn" und "Engel". Dem islamischen Volksglauben nach, habe diese einen freien Willen und leben neben den Menschen auf der Erde. Für welche Religion haben sich die "Dschinn" entschieden?

55.5% sind für "Ist mir doch egal"

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Der Propagandamittler Deutschlands ... ich meine natürlich die tagesschau netznachrichten zieht "Konsequenz aus NSA-Skandal". Aber nicht wie ihr vielleicht vermuten würdet, mit wirklicher Tragweite für den Leser oder offenen zur Schau gestellten Ignoranz des Problems, nein.


Man berichtet zunächst dass Google nun seine Internetsuche verschlüsseln will.

Geschützt werden sollen die User damit vor der NSA." - Das Erste

Welche ominösen "user" denn?
Müssen wir die wieder aus Indien abwerben, diese "user" ?
Hat das Land nicht genug Probleme  mit IT-Fachkräften? </stammtisch>


Als Medium für konservatives  Publikum müssen auch die Pointen die gleichen bleiben. Wenn man also davon berichtet, dass die beliebteste Suchmaschine der Welt mit Standort USA Verschlüsselungstechnik einsetzt, dann zieht man daraus den Schluss, dass sich  die chinesiche Führung nun ganz schön ärgern wird, weil ihre Bürger verschlüsselt nach dem Dalai Lama suchen können. Wait a minute, what?

Das könnte das Verhältnis zwischen Google und den chinesischen Behörden weiter belasten." - Das Erste

Das ist die Relevanz dieser Nachricht?
Dass die scheiß Chinesen sich darüber ärgern werden?
Wie offensichtlich kann diese Propaganda eigentlich noch werden?

Das ist doch noch nichteinmal eine NACHRICHT!
Diese Meldung kann man ja vielleicht gerademal über ihren Grauwert klassifizieren, aber keinesfalls anhand ihrer Relevanz für den Leser!


Jetz mag mag man sagen, ja, die sind mal eben ins Fettnäpfchen getreten und gut, das passiert halt mal - da muss ich feststellen, dass alle das selbe nachquaken.
Im selben Wortlaut... häh, wie?
Auf Stern.de steht das selbe und alle anderen kopieren den dpa-Text fröhlich weiter.

Was ist das eigentlich für eine scheinheilige Gesellschaft, diese dpa?
Ich google ein bischen  hin und her und zuerst habe ich den Eindruck, das wäre so etwas wie die LCAS (Logistic Coordination Assessments Service) Hohenstein & Hagen GmbH. Aber dann finde ich das hier:

  Der Agentur wurde ebenfalls zu große Regierungsnähe und entsprechende Färbung der Berichterstattung vorgeworfen. - wiki
Oh, da bin ich wohl auf Karies gestoßen. Und das nur wegen den Chinesen - "Schwester! Die Sonde bitte - Danke. Na, dann wollen wir doch mal sehen. Die meisten krankheitsherde haben es sich bis an die Oberfläche bequem gemacht und brechen beim kleinsten Kratzen bereits auf." -
 Aah wie ich sehe gab es früher mehrere Agenturen, die jetzt endlich alle aufgekauft wurden. Und aus den dezentralen Nachrichtenredaktionen Hamburg und Frankfurt sind alle nach Berlin gezogen. Dann sind die Rohrpostleitungen zum Regierungsgebäude nicht so lang:

 Aus der Deutschen Presse Agentur ist offensichtlich die Deutsche PR Agentur geworden. Da erstaunt es wenig, dass der deutsche Bundespräsident unwidersprochen und unkritisiert in der neuen Zentralredaktion von einer „ISO-Norm“ für deutschen Qualitätsjournalismus fabuliert, welcher in der Nähe dessen anzusiedeln ist, was schon Goebbels erfolgreich umgesetzt hat: die Gleichschaltung aller Medien. - mmnews

Michalis Pantelouris fragt also nicht ganz ohne Grund: "Lehnt dpa die Realität eigentlich ab, oder hält sie sie nur für nicht notwendig?" Ich denke, die Frage ist falsch gestellt. Denn das Miniwahr, ähem Entschuldigung - ich meine natürlich die maßgeblichen Stellen der Bundesregierung, die den Mund aufmachen, haben ein besonderes Verhältnis zur "Wahreheit" und wie sie gebildet wird.

Im Zuge der Neoliberalisierung der deutschen Politik ist es den daran interessierten Kreisen in beeindruckender Art und Weise gelungen, falsche Vorstellungen zu vermeintlichem Allgemeinwissen werden zu lassen.[...]
Selbst die dpa „interpretiert“ Informationen dabei so, dass sie passen. [...]
Die Frage ist: Ist das Absicht? Auf Seiten der Bundesregierung ganz sicher.
- carta.info
Jaaa, werdet ihr sagen, Henoth, so ist das eben, und dass ich mich damit abfinden müsse, dass Nachrichtenkanäle eben so sind wie sie sind. Aber da Abfindungen zumeist an monetäre Kompensationen gekoppelt sind und Zwänge bezüglich dem Erhalt solcher den Schmerz der eigentlichen Trennung (i.d. von der Wahrheit) überdecken sollen, kann ich Euch leider nur eine Absage dazu erteilen. Denn wenn hier irgendwo Geld fließt, dann immer nur in die falsche Richtung:


Aber ihr dürft wieder selbst entscheiden und mitmachen!


Wenn ihr meint, "Henoth, glaub alles, sag Ja zum dpa!" dann schickt eine SMS an
0137-680681-1

Wenn ihr meint, "Henoth, Du hast immer Recht, und wir wussten es nicht besser", dann schickt eine SMS an
0137-680681-2

und wenn ihr nicht genau wisst, worauf sich die Frage bezieht dann gebt bitte auch Geld aus, mit der
0137-680681-3

Falls ihr aber zu dem Teil der Gesellschaft gehört, die statt dem Internet, die Teletextseiten des Kabelnetzwerkes befragen, um ihren Wissensdurst zu stillen, dann schickt eine SMS an
0137-680681-4


Aber schickt eine SMS in jedem Fall!


über spiegel.de - (danke Carsten)

Aber immerhin gibt es auch noch Menschen mit Medienkompetenz... Wie in diesem Fall hier, wo die richtige Frage gestellt wird.
Was soll ich dazu noch sagen?
Die Menschen haben es nicht anders verdient.  
Aber gutefrage.net ist ja quasi auch der newsroom für das Unbedeutsame (auf die Masse bezogen).


Frage von ajnevs13 - 11.03.2014
Ich versinke in meinem Selbstmitleid. Niemand merkt es. Darf ich sterben...? [...]  

Hilfreichste Antwort von benko1235
- 11.03.2014  (ausgezeichnet vom Fragesteller)
HUT AB !! Zu deinem Text.. Es ist nicht immer leicht im Leben vorallem in der Puppertät nicht !!! (Bin selbst 18 und noch mittendrin haha :D.. )   [...]

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- gutefrage.net
Mathematisch ist gutefrage.net der Kehrwert der dpa. Da interessiert sich gerade eine Person für eine Frage und jeder dahergelaufene Hans-Wurst versucht seine Scheiße zu propagandieren.
Die dpa gibt Millionen von Menschen ungefragte "Antworten" in die Hand und nur sie selber interessiert sich gerade mal für den Wahrheitswert ihrer Propaganda.
 
Ich hör schon die Aufschreie, der Henoth geht wieder die einsamen Menschen im Netz ärgern. Jaja, der macht sich lustig über die Schwachen und Kranken und die es nicht besser wissen. Ist es nicht so, Henoth?

SMS an 0137-680681-1
Aber sehr gut finde ich, dass sich der Fragesteller aussuchen darf, wem er das Prädikat der besonders guten Antwort zuteil werden lässt. Ich finde so sollten Nachrichtennetzwerke aufgebaut sein. Jemand stellt eine konkrete Frage und die Presse reißt sich darum die zu beantworten. Die Menschen gehen hin und bewerten diese Antworten und es stellt sich raus: mit zentraler dpa ist Keinem geholfen.





Halt, noch eine Frage bevor ihr geht:  
Wie nennt man die Roman-Literatur, die eigentlich als Fiktion geschrieben wurde, aber dann doch (im vergleichbaren Modell) so eingetreten ist - also umgekehrt so wie die Bibel/Tora/Koran, wo es passierte und jemand schreibt es auf?


Frage heute (17)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.






  Die Frage heute:


 Weiß jemand, wie "Nachzehrer" wirkungsvoll zu bannen sind?

"Die Renten sind sicher" - Zeit zu beißen

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Erdogan will die Internetsperre und alle treten als Revoluzzer aufs Parkett mit ihren griffigen  Forderungen nach Internetfreiheit, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit und Tierschutz.
Das ist so ein interessantes Ding. Dere Kampf um diese Freiheiten. Alle, die ihren Mund aufmachen wollen ihre Rechte durchsetzen und eintreten für ihr Ding. Die ganzen Kommentare unter solchen Nachrichten wie aus der NSA-Affähre oder wenn Erdogan Youtube in der Türkei schließen will wimmeln nur so von heuchlerischer Scheiße.


Denn mit hinter dem Jägerzaun stehen und mit erhobenem Finger drohen, dass wenn dieses oder jenes dann irgendwann eintreten wird, so wie der jeweilige Potentat das angedeutet hat, dann gebe es aber Saures und nicht zu knapp, das ist inzwischen nicht die Drohung sondern der Reflex.


Wir haben also bisher drei Gründe ausgemacht, warum die bellenden Hunde nicht beißen werden.
Rekapitulieren wir:
  • unbewusst - sie gewöhnen sich daran, es geschieht ein Base-Line-Shifting
  • bewusst - ihnen wird der Lowball bewusst verkauft und dann erhöht
  • angelernt - die angelernte Reaktion wird beibehalten und wiederholt
 Wenn alles dem Untergang geweiht ist, warum springen die Leute dann nicht auf und stürmen das Schloß? Die Antwort kann nur einfach sein: Es ist nicht alles dem Untergang geweiht und eigentlich geht es allen ganz gut. Wir sind so nett und streichelbar geworden, perfekt mit Ängsten tangential festgebunden und integriert, so wie auch beschäftigt mit Konsum und Produktion, dass jedwegige Unterhaltung über "Political Change Management", frei nach  nach Maslow, als persönliche Selbstverwirklichung geringgeschätzt wird. Um im Modell zu bleiben gehört dies allerdings keinesfalls allein nur in die überhöhte Selbstverwirklichung -sondern gerät auch schnell mal in die Ecke des "Sicherheisbedürfnis". Und damit der Dreischritt komplett wird verrate ich euch, meine besten Netzrevoluzzer auch gleich, was meine Vorhersage ist, wann die Menschen erst mit mehr als nur Betroffenheit reagieren: Wenn das "Physiologische Bedrüfnis" in Bedrängnis steht.

Mit Sicherheit werdet ihr jetzt aufspringen und eure Meinung in Gefahr sehen. Henoth, werdet ihr sagen, Henoth, das ist Unsinn, sieh wie die Menschen auf die Straße gehen, wie sie politische Parteien bilden und Spruchbänder mit Plaka-Farbe malen, ist das etwa kein starker Wille?
Und ich könnte euch nickend zustimmen, mit einer Hand am Bart und so tun als ob damit das Thema gegessen wäre, aber ich mache euch lieber darauf aufmerksam, dass ihr damit GENAUSO den drei Gründen aufgelegen seid und ihr auch nicht beißen werdet. Plaka-farbe macht keinen Unterschied auf der Ebene des Sicherheitsbedürfnisses. von


Um auf das Modell der Bedürfnisse zurückzukommen: Man kann den Stufen auch bestimmte Entsprechungen im persönlichen Handlungsraum zuordnen. So werden die untersten Bedürfnisse mit Kampf und Leben vertreidigt, die obersten mit Worten und Argumenten. Dazwischen wird sich eine Abstufung ausbilden. Was ich euch mit dem heutigen Gasknecht zeigen will ist, dass politsches Engagement keinesfalls nur innerhlb der Selbstverwirklichung stattfinden muss, sondern, wie im Falle "Recep Tayyip Erdogan mag kein Youtube und Twittter für die Türkei mehr haben" einen Einschnitt in das "Sicherheitsbedürfnis" bedeutet. Wie Youtube? Twitter? Sicherheit? Häh?

Ihr habt es nicht verstanden?
Ja beißen ist verboten. Dafür wird man bestraft. Aber es kann auch Situationen geben, wo das beißen notwendig wird, weil der zu Bestrafende eben im Machtmonopol sitzt. Es wurde (eventuell sogar ehrlich gemeint) errichtet, um etwas gutes zu bewirken, und es dauerte keine 5 minuten, bis es pervertiert wurde. Zeit zu beißen.

Kommentar von melialhope 07.03.14, 10:35 Uhr
Die Mieten sind niedrig, die Inflation ist eine Deflation, Arbeitsmigration nutzt dem Sozialssystem, niedrige Zinsen sind im Interesse Deutschlands, die EU bedeutet Frieden, Fachkräftemangel dramatisch, Fracking und Genmais sind gesund, die Konjunktur ist stabil, die Renten sind sicher ....


Dein Fremdschämen ist ungewollt meine Stand-Up Comedy

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"Die übermenschlichen Anstrengungen der letzten Wochen verursachen mir Blähungen im Darmbereich, und Eva sagt, ich habe Mundgeruch." - Hitlertagebücher/Stern-Affäre

Für mich fühlt sich das immer an, wie die Pointe eines guten Comedians oder der Moment, wo man das pretenziöse Kartenspiel der Runde gewinnt oder diese "hab ich doch gesagt"-Sekunden, in der sich der Trottel selbst überführt. Da fällt Zorn und Anspannung kurz ab und ich lache, wenngleich auch leise für mich, eine Zeitlang über die Offensichtlichkeit. Ich mag ja Peinlichkeit. Insbesondere da, wo sie besonders verkniffen versucht wird zu verhindern ist es mir ein Spass Gespräche zu beginenn mit einleitenden Sätzen, die als Galeonsfigur die Polarisation tragen.
Besser nur kann es werden, wenn sich die Menschen selbst zur sozialen Schlachtbank tragen können ("Ta-daaaa!") und dabei nciht einmal mit der Wimper zucken.

Warum tun sie das? - Eine Beweisaufnahme: 
Sybille hat das klassische «Bitch Resting Face»


Von den Schwaben sind wir schon so einiges gewohnt, aber die Sibylle aus Bulgarien darf jetzt endlich auch mal was sagen. Was posaunt sie heraus, jetzt da sie Buchpreisträger ist? Man möchte meinen dass von ihr mondäner, staatsmännischer Kinkerlitz kommt, aber mit vollem Anlauf und absolut kaputter Symbolik, als wäre sie geistig ferngesteuert gewesen (dazu später), haut sie Einen nach dem Anderen raus.

Lewitscharoff verurteilte darin die künstliche Befruchtung und äußerte sich voller "Abscheu" über Kinder, die auf solch "abartigen Wegen" entstanden seien. Sie bezeichnete sie als "Halbwesen", "zweifelhafte Geschöpfe, halb Mensch, halb künstliches Weißnichtwas". "Das ist gewiss ungerecht, weil es den Kindern etwas anlastet, wofür sie rein gar nichts können. Aber meine Abscheu ist in solchen Fällen stärker als die Vernunft", sagte Lewitscharoff. - zeit.de

 Ein Feuerwerk, meine Damen und Herren. Ich liege fazialpalmierend und lachend am Boden, direkt vor dem Podium, jemand hilft mir auf und ich sehe aus den vertränten Augenwinkeln, wie die konsternierten Moderatoren versuchen die Sitaution mit downplay und Etikette zu retten, aber alles ist verloren, hinter mir hält sich einer die Hand vor Schock vor den Mund und ich denke mir nur,  "Hahaha! Ihr seid einem Spinner auf den Leim gegangen." Sie bemerkt dabei nicht einmal wie die Menge entgeistert und entrückt und so setzt sie zum Überholen an:

Sie sprach sich angesichts künstlicher Befruchtung für ein "Onanieverbot" aus, das erscheine ihr "weise", schreibt die taz. Wenn Sperma zur künstlichen Befruchtung eingesetzt werde, sei ihr das "nicht nur suspekt", es erscheine ihr "absolut widerwärtig". "Mit Verlaub, angesichts dieser Entwicklungen kommen mir die Kopulationsheime, welche die Nationalsozialisten einst eingerichtet haben, um blonde Frauen mit dem Samen von blonden blauäugigen SS-Männern zu versorgen, fast wie harmlose Übungsspiele vor", sagte die Schriftstellerin. - zeit.de

Mehr Fremdschämen schafft auch keine Brainpool Produktion in den öffentlichen Raum zu projezieren. Das war sensationell. Wie schnell sich die Person ihrer kompletten Kompetenz und Entscheidungsfähigkeit beraubt hatte, das haben so schnell nicht mal die Laanghaarträger in den sechzigern  gegnenüber den arrivierten Sakkoträgern der alten Schule geschafft, und die haben die Provokanz gewollt. Ich unterstelle der Sybille, Tochter des Landarzt aus Bulgarien, verschwommene Sicht. Ihre Urteile hat sie aus dem Moment zwischen Einschlafen und Träumen, zwischen Kitzeln und Niesen, zwischen «ich muss jetzt was sagen» und der Mund öffnet sich bereits. - Das kommt ehrlich,das kommt reflexartig, das kommt aus dem Hirnstamm. Dumm nur, wenn man mit so etwas Schriftstellerin wird....

Zum Durchbruch mit «Pong» kam es unter anderem durch eine Lebenssituation, die das Schreiben radikal verändert oder verbessert hat. Ich hatte eine schwere Krankheit, und einige Tage geriet ich durch Schlafentzug in ein starkes Halluzinations-Abenteuer hinein. Ein schönes Wahnsystem. Nicht gefährlich lange, es flackerte, dann ging die Krankheit zurück. Aber ich war eine Zeit lang in einer bedrohlichen anderen Welt befangen – und wurde sofort wieder sehr fromm, wie mit vier oder fünf. Ein bisschen Bedrohung, und ich falte die Händchen und fliege nach oben. Durch die Krankheit hat sich vieles verändert,..." - Sybille im Interview auf cicero.de

Es beruht also alels auf einem Fiebertraum. Tja, jetzt müssen wir nur noch den Fehler finden, der in der Buchpreisreden-Veranstaltung gemacht wurde, das Haar in der Suppe und ein bischen überlegen, ob man sich Tatsächlich mit dem Inhalt ihrer Aussagen auseinandersetzen muss, oder ob nie irgendwann die Berechtigung bestand, jemals den Mund zu öffnen.

Man könnte Sie eine Anti-Authentikerin nennen, Ihre Romane sind alle das Gegenteil von Betroffenheits- oder Befindlichkeitsprosa. «Pong» zum Beispiel ist das ästhetisierte Zwangssystem eines Verrückten. Haben alle Ihre Bücher gleichzeitig einen Enterhaken ins wahre Leben?- Frage an Sybille im Interview auf cicero.de

Aha, alles klar, vielen Dank für diese Frage.  Die Antwort interessiert uns nämlich garnicht mehr so sehr, sie konnten uns bereits helfen. Der Umstand, dass es sich um Romane handelt, die auf der Fiktion eines Irren beruhen, lassen für mich nicht den Schluss zu, dass ihre Oratio aus gesunder Prosa bestehen wird und es brauch sich keiner im Saal zu wundern, wenn dann tatsächlich nur gequirlte Scheiße rauskommt. So lustig das für mich jetzt gerade auch sein mag. 

Interviewer: [...] Tiere haben eigentlich in allen Ihren Büchern wichtige Gaststar-Auftritte.
Sybille: Ich empfinde eine geradezu kreatürliche Heiterkeit in der Nähe von Tieren; das hat auch damit zu tun, dass sie einen von sich selbst wegführen. Tiere erheitern mich zutiefst. Außer Wespen, das sind fliegende Nazis.    - Interview auf cicero.de

Das Gesetz von Godwin lässt sich hier nicht anwenden, drängt sich aber auf.  Es drängt sich aber vor allem auf, dass mit jeder Übertreibung auch direkt mit dem Ende der Fahnenstange kokettiert werden muss. Daran kann man besonders gut messen, dass hier kein Mensch mit besonder guten Geschmack den sensiblen Charakter der öffentlichen Rezeption betreffend im Mittelpunkt steht. Verwirrend nur immer noch der Umstand, dass dies gleichzeitig eine Literaturpreisträgerin ist.

Vielleicht hat sich da auch nur einer mit einer Zigarre in der Hand einen trockenen Scherz erlaubt, á la "Ihr werdet sehen, die promotet ihr Buch von alleine, lass die nur mal in der Öffentlichkeit reden, haha"und schiebt sie mit einer Hand schon durch den Vorhang.

Und leider hat Sibylle Lewitscharoff das Ganze auch noch aufgeschrieben wie eine unfreiwillige Parodie. Mit dem etwas verschwitzten Eifer, unbedingt etwas zu produzieren, was gerne als Literatur betrachtet wird, als verlange deren Sprachnorm gedrechselte Sätze, pretiöses Vokabular und einen Ton, der weniger hoch ist, als er hohl klingt." - Rezension zu "Blumenberg": Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 02.10.2011, S. 25

Ja, so kennen wir sie. Eine unfreiwillige Parodie, die als Buchpreisträgerin irgendwelche Worte formt, die villeicht gut aussehen, aber deren Semiotik bei den Zuhörern Gänsehautgefühl erzeugt, welches nicht auf Wohlbefinden, sondern Dissonanz fußt. Und damit meine ich nicht die Dissonanz, die eine Brustwarze in der Spielpause des Superbowl erzeugt.

Ich war ja selbst ein Schwarzweißmaler. Heute bin ich es nicht mehr so sehr, auch wenn der innere Manichäer durchaus noch existiert. Wenn ich das sogenannte Faschistoide rieche, verhärtet sich in mir alles, und ich werde zum Terrier. - Sybille im Interview auf cicero.de

Haha, selten so gelacht. Wenn sich Menschen zum Tier machen vor Publikum, das ist sozialer Slapstick für mich. Aber Henoth, werdet Ihr sagen, verurteilen aus der Ferne kannst du gut, wo in der Geschichte treffen wir auf DEINE Expertise?
Und ich würde euch auch eine Antwort in Ausschwitz stellen, wenn ich diesesmal nciht meine Expertise sondern den modernen Slapstick mit einer Episode in den Vordergrund stellen möchte. Etwa wie eine neue Kunstform. Etwas neues über das man lachen kann.
Oder besser noch: Keinen Grund über den Sachverhalt von Sybilles Aussagen tatsächlich ein Wort zu verlieren, lasst uns lieber über den Clown, und wie er diese lustigen Sachen macht ein bischen lachen.

Obwohl da fällt mir tatsächlich eine Episode aus der Studentenverbindung ein, wo der Protagnonist zwar nicht durch eine Übertreibung, denn durhc eine untertreibung seinen sozialen Übertritt markiert, aber das fehlende Gespür wird greifbar:
 

Wo auch jemand den Mund aufgemacht hat


 Es sollte ein Haus-Gast aus Berlin eintreffen, welcher bereits Bekanntschaft mit dem Cartellbruder trichter gemacht hatte und welcher, den Worten des Cartellbrder folgend, nicht nur zugänglich und interessant sondern auch nett sein sollte. Geselligkeit ist in Studentenverbindungen sowieso viel zu inflationär, daher machte ich mir darüber eher Sorgen. Leider ist mit dem Vorgriff seiner Nettigkeit nicht ausgeräumt gewesen, dass diese Person eine besonders förmliche gewesen war und deren Neigung es ganz genau zu nehmen den Umstand der Irritation erzeugen konnte. Ganz das Gegnteil von zugänglich, wenn ihr mich fragt. Sein Name war Clemens Disturber und er hatte als Menschklotz keinen Fühler für sozialen Fehltritt. Gerade deshlab sind Etikette und Protokoll für diesen Schlag besonders wichtig ("Überlebens-RADAR"). Interessant war aber auch, dass neben der Verbindung man ja auch privat ein Leben hat, was nicht mit Protokoll, Etikette, Paraden oder Liedern der Scholaren irgendeine Schnittmenge hat.


Dazu der Weltenrichter: 
Du willst Zündstoff um später halbherzig kasschiertes namedropping zu betreiben?
Der Disturber war jedenfalls ein Bauklotz, welcher nicht in jede Gummifotze des Gebildes reinpasste. Hier haben alle Beteiligten etwas über ihr Bildniss im sozialen Zerrspiegel gelernt.
Ich gehe sogar so weit, eine Gallerie für diese speziellen Besucher zu fordern.
"Disturber", "Cutie-pie cosplay", "feuchte Unterlippe" - Jedem seinen Bilderrahmen.
Bastel uns diese Bilderrahmen, Henoth!

Bei Clemens war das anders, er hatte in seinem inhaltsleeren Dasein, diese Geselligkeit als Chance interpretiert und seine geistlose Erscheinung bisher mit diesen Dingen aufgefüllt. Als er als privater Gast (versus dem Protokoll der Verbindung anhänglich auf offiziellem Besuch) in meiner kleinen Kemenate auf der (damals noch "Psycho"-) Couch platz nahm, war uns Anwesenden nicht klar, dass für eine Person die soziale Erde auch flach sein kann. Selbstverständlicher Teil meiner Bewirtung war immer auch nette Musik aus meinem Repertoir zu den Unterhaltungen abzuspielen oder sich gänzlich den Tönen von Rock, Electro oder kontemporärem Material zu widmen. Clemens schlug vor, ein paar Lieder der Studentenverbindung zu hören. Als ihm die Auswahl in die Medienliste verweigert wurde, fand er es ausgezeichnet, diese gleichauf selber anzustimmen. Mit voller Brust, strophenweise übertönte er nicht nur die laufende Musik, sondern auch alle Gespräche; er hinterließ eine Runde schweigend, konsternierter junger Männer in meinem Zimmer und war sich sicher mit seiner Darbietung den sozialen Oskar eingefahren zu haben.


 dazu der Weltenrichter:
ich hättet BESTIMMT noch gute Froinde werden können
und Henoth antwortet
das hatte ER in der hand, niemals ich - ich hatte schon aufgegeben, als seine Unterlippe feucht ward.

Wenn man von einer Verbindung zu einer  anderen auf das Haus kommt, dann hat man auch eine gewisse Etikette und Form zu bewahren, die einem gleichezitig auch einen Handlungsrahmen vorgibt. Am folgenden Abend wurde eine Festlichkeit mit vielen Bundesbrüdern in den eigenen Mauern gefeiert und Teil dieser Festlichkeit ist das immerwährende Protokoll. Dazu gehört, zum Besipiel für den Laien ganz augenscheinlich, dass man in bestimmter Reihenfolge Anwesende und Gäste grüßt. Den Papst zuerst, dann den Geheimrat, dann den Lehrer, usw. und zuletzt die schmandigen, unwichtigen Gäste anderer Burschenschaften anderen Ortes. Dazu hat jeder die Möglichkeit auch ein Grußwort abzulassen, oder wenn es besonders feierlich sein soll, dann gibt es auch die Möglichkeit die Motto-Strophe seines Verbandes zu trällern. Das ist aber meist nicht selber erwünscht und so erhebt man sich lediglich kurz bei Nennung seines Namens und nickt wohlwollend in alle Richtungen. Möchte man besonders steil wirken, dann wird man bei Begrüßung ein ganzes Glas Bier in einem Zug leeren, nicht ohne dem Podium vorher zu zuprosten.

Den Vorsitz an diesem Abend hatte mein geschätzter Cartellbruder Trichter, welcher ja bereits für den Antritt des Disturber zu unserem Unwohl überhaupt verantwortlich war. Als letzter geehrter, bei Nennung seines Namens steht er zwischen den ganzen Gästen auf, schiebt seinen Stuhl etwas nach hinten, richtet sein Jacket, die Menge wird ruhig und seine quäkende Stimme sagt, ungefähr folgendes:

 "Für die Einladung zu dieser Festlichkeit möchte ich mich bei Cartellbruder Trichter besonders bedanken. Ich habe daher etwas vorbereitet und mitgebracht."

Eine kleine Pause, keiner klatscht oder reagiert. Warum auch, denn es ist ja noich garnicht passeiert. 'An seinen Taten sollt ihr ihn erkennen' denken sich jezt die meisten und warten auf das was jetzt wohl zum Vorschein kommen mag. Wenn zum Beispiel eine Dame geehrt würde, dann würde jetzt jemand aus dem off herantreten und ihm einen üppigen Blumenstrauß in die Hand legen, damit dieser der Dame übergeben werden kann.
Seinem Gesicht ist anzusehen, dass er sich die Reaktion auf diese geringe Aussage bereits anders vorgestellt hat, in seinem Kopf sind die Leute bereits wohl schon zerissen vor Freude. Aber da der Zuschauerraum ruhig bleibt und in seinem Wort steckengeblieben ist, schließt er wohl kurz und greift in sein Jackett.

Mit einer Handbewegung zieht er ein Jewel-Case mit einer CD ohne Cover und Beschriftung heraus und hält es hoch wie eine rote Karte im Fußball.

"Ta-  daaaaaaaaaaaaa!" 

ruft er fröhlich wie Benjamin Blümchen und grinst breit von einem Ohr zum anderen, sucht mt den Augen durch die Runde nach einem, der ihm diese Tat, diese Gabe kennend bestätigt. Keiner reagiert.

Ich sehe dort einen jungen Mann im Jackett, der den Arm gehoben hat, zwischen Daumen und Zeigerfinger einen CD-Rohling, den Kopf rotierend, grinsend, nach Bestätigung suchend. Aber alle Gesichter sind steinern und völlig fassungslos. So eine deplazierte Geste kann hier keiner verarbeiten.
So hinterließ er eine Runde schweigend, konsternierter Männer in diesem Saal und war sich sicher mit seiner Darbietung wieder den sozialen Oskar eingefahren zu haben.

Noch immer hält er das unbeschriebene Case erhoben und grinst.
Keiner reagiert. Ich liege innerlich am Boden, lache mich kaputt und denke mir nur,  "Hahaha! Ihr seid einem Spinner auf den Leim gegangen. Ihr habt einem NARREN das Wort gegeben..."





Frage heute (16)

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Freitag ist Fragetag

Jede Woche wird eine Frage gestellt, dessen Antwort nur Gott weiß (hier ist ein Gottesbeweis).
Man kann außer der Einsicht nichts gewinnen.  Es ist mehr ein Schritt zurück in die Richtung von Web 1.0, als es noch darum ging nach seiner Berieselung aktiv suchen zu müssen.






  Die Frage heute:


  Einsicht ist der Weg zur Besserung, aber ein häufiger Vorwurf, mit dem sich der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen immer mal wieder konfrontiert sieht, ist welcher? Denn staugeplagte Autofahrer mailen oder rufen an und beschweren sich!

 

 

XOR

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source: dieselsweeties.com

Ablasshandel: Wie einfach Dummheit ausgeglichen werden kann; man darf dafür bezahlen.

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Wir sprachen über disruptive Innovationen und immer wenn das Thema genannt wird, dann wird es eigentlich immer nur von einer Marke begleitet: Apple. Was diese Firma geschafft hat ist natürlich wundervoll für deren Aktionäre, aber für den Durchblick seiner Käufer/ Jünger ist es leider tragisch. Denn auch wenn Apple sich an vorderster Front für Innovation stark gemacht hat, ist es auch nur ein Konzern von vielen der das getan hat. Eine dermaßen starke Marketingbindung zu seinen Innovators und Early Adopters zu haben ist nicht besonders verwunderlich. Das ist deren stärkste Eigenschaft als solche Käuferschicht. Viel Interessanter ist es, das die Early und Late Majority sich hier als solche in der Pflicht sehen und deren dummdreiste Verteidigung ihrer eigenen Position.

source: wiki



Nein, es ist noch viel häßlicher. Die E.&L. Majority hat die Überzeugung zu den Early Adoptern zu gehören und Teil des Erfolgserlebnisses zu sein. Das ist natürlich nicht der Fall, sie unterscheiden sich nicht nur zeitlich, sondern auch vom sinus milieu. Die Early Adopter entstammen dem Sinus C12 (moderen Perfomer) und sind damit Teil der Gesellschaftlichen Leitmillieus, insbesondere hier, wenn es um technische Innovation geht.

Die Early und Late Majority verteilt sich allerdings auf die Nachläufer, die somit kein Leitmilieu bilden können. Das ist die Art ihrer Materialisierung  und Wertprägung der aufstiegsorientierten, statusbewussten Mittelschicht und der materialistisch geprägten modernen Unterschicht ("Was ist wertvoll?").
Deren Verhalten im Annehmen von Innovationen, Überzeugungen und Marketing-Turn-Übungen ist dadurch geprägt, dass sie es nur der scheinbaren Masse nachmachen können. Scheinbar deshalb, weil diese Milieus noch unterschiedlich auf Selbstreflexion und objektive Wahrnehmung ihrer Umwelt reagieren.

source: sinus akademie




Aber diese Marketingeinteilung ist nicht der Grund für den Erfolg. Einer meiner Richter, der selbst davon betroffen ist, aber seinen Blick für eine objektive Aussage zu dem Thema weiten kann, sagt folgendes sehr treffend:

Kennerschaft. - Vermittle deinem Publikum, es kenne sich aus, wenn es dich kauft. Überlegenheitsgefühle. Das hat die Schrauber ja auch am Rad drehen lassen, die dachten, sie seien Gott, weil sie sich bei snogard den Schrott einzeln zusammenkaufen. Nur die Expertise brauchtest du nicht für Apple und so konnte sich jeder als kenner fühlen, wenn er denn die Kohle auf den Tisch legt.
- der Plattenrichter

Die HewlettPackard-Werbung für deren "Elite"-Tablet wirbt mit eindeutigen Lügen und technischen Ungenauigkeiten (ein Beispiel hier) und versucht die Zielgruppe abzugreifen, die sich gegen die Falschaussagen nicht wehren kann. ("Man nennt es Marketing und es ist Windows 8 einzige Chance.") 
Es ist sowieso die einzige Chance Martktanteile von einem Grabbeltisch dieser Art abzugraben. 

Denn wenn von unten gebuddelt werden muss (unterhalb Apple), deren Innovation aus dem Weg zu räumen, mit etwas, was einen ähnlichen aber kleineren Zweck, für vieeeeel weniger (Zweck UND Kosten) erfüllt, dann ist das ja wohl ein Konmpromiss, dessen Zusammensetzung man genauso schlecht bewerten kann wie "HP-Elite mit Windows 8" (Elite klingt dann dabei so wie Zeugnissprache ironisch verkehrt). Und weil man sich sicher sein kann, dass die snogard-Arschlöcher sich nicht in die Zielgruppe trauen (weil sie sich dafür schämen würden), brauch man auch technisch garnichtsmehr hinzulegen.  Man kann jetzt offen Scheiße verkaufen.


 Hier ist Dreck - und hier Dreck mit Scheiße, viel günstiger!


Vergleichen kann das eh keiner mehr. Das ist wie der Moment, wo Drucker/Scanner/Fax/Kopierer/Telefon-Kombigeräte rauskamen, die eigentlich garnicht für eine  multiversale Benutzung gedacht waren. Da waren TWAIN Treiber dabei, die nicht erlaubten während eines Datenstroms (z.B. Scannen) dem Gerät, der Softwarebedienoberfläche (und dem am BUS angeschlossenen Dinge; Computer Freeze kurzzeitig) etwas anderes zu verarbeiten.
Das hat auch gar keinen interessiert. Zynischerweise nicht mal die Entwickler. Ja klar, werden die Tech-Savvys aufschreien, Henoth, das gaben die Schnittstellen nicht her! Das war eine andere Zeit. Jetzt ist alles anders. Ist es? Sprechen wir über Consumer Market oder Business-Geräte?

  Ich erzähl euch mal was über Schnittstellen - Eine "Schnittstelle" ist ALLES nochmal verdammt. Im weiteren Sinne ist die gesamte Datenverarbeitung eine Ansammlung an Schnittstellen -  EVA-Prinzip, hardware, middleware, software ALLETH! sind "Schnittstellen" per defintionem, zwischen anderen Datenübergabepunkten. Meine Hand ist eine Schnittstelle zwischen meiner Geilheit und meinem Penis. Schnittstelle. pfffff Das lenkt doch nur ab. Wenn wir wirklich vergleichen wollen, dann brechen wir das mal auf Einzelfunktionen herunter. Was WOLLEN sie eigentlich mit ihrem Gerät machen?  Ich meine WIRKLICH produktiv, nicht nur abspielen oder anzeigen.

Ich war ein bischen baff, als mir erklärt wurde, dass die iPhone und android-soft  nicht wirklich dafür ausgelegt ist zwei anwndungen gleichzeitig zu benutzen. Die sind zwar "offen", welche aber das Fenster (das einzige!) belegt, das bekommt auch die Hauptressourcen zugeteilt. Granted, ich meine, irgendwie muss man das ja mobil bekommen, auch vom Stromverbrauch her. Aber bis hierhin war es ja irgendwas zwischen einer Lüge und eine Fata Morgana. Diesen Fakt ausprechen will (Käufer: kann) keiner.

Ja, die Meute war geblendet von den Multi-Funktionen und rechnete sich aus, dass sie für den gleichen Preis nun alles in einem Gerät hatte. Genau das ist aber immerschon der Fehlschluss gewesen, daraus den gesamten Vorteil zu ziehen. 

Jedoch so VERKAUFT man.
"Der Preis für diesen Wagen ist ihnen zu hoch? Tja, ich sag Ihnen was.
Das wird Ihnen gefallen, denn sie wollen den Wagen schließlich länger nutzen.
Und dazu sollte der immer in bestem Zustand sein, oder?
Passen sie auf, ich leg ne Inspektion bei 50.000 km mit drauf.
Öl und Filter alles inklusive. ~
Und wenn sie ne Garantieverlängerung um weitere 3 Jahre nehmen, dann haben sie alle Inspektionen frei innerhalb der ersten 5 Jahre.
Wie ist das?"


Na gemerkt, wie man eigentlich weniger für das Auto zahlen wollte und jetzt bereits irgendwas anderes, was man garnicht angefragt hatte noch dazukauft?
Und sich auch die Baseline verändert hat, von "neues Auto" (funktionell in ordnung) bis hin zu "in bestem Zustand" = noch besser als neu oder zumindest nach Gebrauch die ganze zeit immern noch so gut wie neu, solange man Ablassbriefe kauft. wtf

So funktioniert verkaufen.

"Du willst hier ne Mikrowelle haben?
Pass auf ich habe einen für dich, der ist gleichzeitig ein PorzellanBrennOfen.
Ich weiss du brauchst keinen Ofen, aber es ist gleichzeitig auch ein Frühchen-Inkubator, und der könnte irgendwann mal Leben retten!
Kostet übrigens inzwischen soviel wie eine normale Mikrowelle."
- Warum also nicht? 
Weils einzeln gesehn Scheiße ist und man dem Frühchen-inkubator nicht mehr trauen würde, weil sich schon Essensreste an der Scheibe von der Mikrowellenfunktion abgelagert haben. Das ist einem aber Anfangs gar nicht soooo klar, wenn man das Hirn nicht zum kaufen einschalten will.


Gilbert and Sullivan’s “Google Bus”

source: dorothy(at)catandgirl.com



Was habe ich denn für einen Gesamtnutzen von einer Mikrowelle, die gleichzeitig Spülmaschine, Kartoffelschäler und Playstation 2 Emulator ist?
Anstatt den realen Kundenkreis drastisch zu vergrößern, haben wir ihn eigentlich verkleinert, denn wer will denn diesen beschissenen Kompromiss haben, der zusammengesetzt, weniger ist als die Summe seiner Einzelgeräte? 

~ Erstaunlicherweise eine ganze Menge Leute. Alle glauben, sie können hier sparen.

Warum das auf einmal? Auch das ist gar nicht so schwer zu beantworten, denn es wird irgendwann einfach nicht mehr klar deutlich, was die einzelnen Eigenschaften sind. Es lässt sich einfach nicht mehr vergleichen mit den Einzelgeräten. 

Man wird sagen "Ja klar, ist die Spülmaschine nicht so groß wie eine normale, aber dafür ist es ja auch gleichzeitig eine Mikrowelle!"
~ Reingefallen Du Idiot. Sie haben dir schlechte Scheiße UND schlechte Pisse verkaufen können. ( - wir wollen über geplante Obsoleszenz und den Marketing Low-Ball á la Tintenpatronen garnicht sprechen, da reg ich mich nur auf) 



Man wird sagen "Ja klar, ist die Kamera nicht so geil wie deine 8MP KompaktVersion, will ich ja auch garnicht, ich will ja nicht Telefon und Kamera mit mir rumschleppen. Außerdem kann ich so das Bild bei Facebook hochladen."
~ Reingefallen Du Idiot. Denn anstatt dass die 8MP Kamera obsolet würde, wie das Besipiel suggeriert, MUSS sie behalten werden, denn sie macht die GUTEN und WICHTIGEN Bilder in Urlaub und bei Familienfesten, die Handykameraist ja nur für Unterwegs.... Sie haben dir schlechte Scheiße verkaufen können, ohne die Kamera zu ersetzen.



Man wird sagen "Ja klar, ist die Klinge von dem schweizer Messer viel kleiner als von meinem Bowie-Messer. Aber da ist ja auch ein Korkenzieher, Dosenöffner, ne Gabel und ein Nagelschere dran. Voll praktisch für unterwegs" 
~ Reingefallen Du Idiot. Friss dein Steak mit der Gabel und dem Messer abwechslend!
Geht nicht, was? musste ZWEI KAUFEN. Dann kansnte dir auch damit die Nägel schneiden, selbst wenn du mit essen noch nicht fertig bist. Zwei Stück - ohne Überlegen, komm! zack Zack


So blöd kann keiner sein...



Und genau aus dieser Vergleichbarkeit will der Produzent raus. Der hat gar kein Interesse an den HardWareBenchmarks der User, den stört das Ranking der Tech-Savvy-snogard-Käufer, der muss dann nämlich tatsächlich etwas leisten und vorweisen. 
Wettbewerb, pff. 
Am besten ist das Gut überhaupt garnicht homogen, ihr Homos!

Die Industrie würde sich auch messen lassen, wenn das der Preis des Verkaufs ist, wie sich in der Vergangenheit gezeigt hat. Denn dafür sind ja Firmen da, dass sie sich die Gedanken machen. Der Fallstrick beginnt allerdings beim hirnverfaulten Kunden, der sich nämlich auch mal was dazu überlegen muss. 
Wenigstens ein bischen. Aber die o.g. Personenschichten der Early und Late Majority haben weder Interesse noch Sachkunde dazu. Geschweige denn die Zeit sich damit auseinanderzusetzen und zu sehen, passt das oder nicht? 
Ist das vielleicht besser? 
Oder wie finde ich raus ob das teuer ist?
Mache ich einen Fehler, wenn ich das tue? 
Nein, die Leute sitzen auf der Scheißkohle und es ist ihre Natur damit schludrig umzugehen. Vor Apple haben sie sich eben BetaMax gekauft, standen auf neongelb und haben sich gegen Zahnersatz zusatzversichert. ZUSATZVERSICHERT. INS HIRN GESCHISSEN.
LEST DAS KLEINGEDRUCKTE VON KOMMUNIKATIONSANBIETERWERBUNG, IHR FAULEN WICHSER!



Willkommen in den unteren Sinus-Schichten! Und es leben hoch die Aspirativen 14%



Es ging aber eben nie um das Produkt an sich, viel mehr wurde installiert, dass die Scheißkohle nicht zum Draufsitzen ist und "wer Du sein könntest, wenn Du nur wirklich willst".
Willst Du aber nicht. 
Bist Du viel zu blöd für. Sonst wärst du es ja bereits. 
Du kaufst es Dir lediglich um das zu werden! 
Das ist viel einfacher.
Die Kohle ist schon da, die Legitimation erhältst du aus deinem Millieu-Profil, desweiteren lässt es sich sowieso nicht vergleichen. (Stichwort: "Noch nie dagewesen!")

 Und dann hast Du die Scheiße für echt viel Geld gekauft. Und dein Arbeitskollege auch. Viel Geld. Junge, junge. Und deine Omma auch. Und jetzt haben alle eine Menge Kohle in eine Schnittstellensackgasse gesteckt.
Eine Weitere.
Langsam wird dir das klar.
Aber Klarwerden ist nicht deine Kernkompetenz.
Da bist Du viel zu narzisstisch zu, das zuzugeben.
Wie blöd.
Wer kann ihm helfen, dem Tor?

SNICKERS® Brand handles your hunger, so you handle the things in life.

Aber hey es gibt einen Ausweg, denn der Hersteller hat selber schon festgestellt, soviel kann man mit dem Ding eigentlich doch nicht machen - Wenig verwunderlich, ist es doch nur eine Zusammenstellung gewesen, von Dingen, die schon vorher da waren, jetzt nur ebnen in einem Gerät! 
Der Ausweg heißt bezahlen. Und zwar mehr.
Denn der eigenen Dummeheit kann nur mit dem Geld-Ablasshandel beigekommen werden.
Also zahl jetzt die Scheiße oder gib zu dass du zu blöd bist....!

 

Wie Henoth dem Volk* beikommt


Aber verlassen wir aber meinen Zorn auf den blinden Narziss der Menschen kurz und wenden uns dem konkreten Fall zu, der das Problem auch für mich löst, denn kaufen sollt ihr, bis ihr nicht mehr könnt - ich halte keinen ab, sonst gibts am Ende Selbsteinsicht und Geheule, das will keiner.



Ich, stehe auf einem kleinen Podest aus beschichtetem Kunststoff und warte. Das Podest ist etwa vierzig Zentimeter hoch und damit stehe ich schon sehr hoch über den Köpfen der Einkaufsstraße. Ich mache mich innerlich bereit für meine Aufgabe, konzentriere mich und versuche nicht unprofessionell zu wirken. Gerade jetzt unter dem hohem Andrang der Kunden auf das Geschäft. Es hat noch nicht geöffnet, aber es ist bereits eine Schlange von Menschen davor, die mit ihren Kleingeld wedeln und damit wohl auch Ablass-Briefe oder gekauft hätten, wenn dies zu dem modischen Schwung ihrer Zeit gehörte. Ein paar gucken komisch in meine Richtung. Die meisten sind aber mehr mit dem Beschäftigt, was ihnen bevorsteht, wenn das Geschäft endlich öffnet. Sie verschwenden kaum einen Gedanken daran, was sie leisten müssen, um es zu bekommen.
 

Der erste wird eingelassen und kurz darauf tritt er mit dem Apple-Produkt wieder heraus. Jetzt beginnt meine Aufgabe. Er schaut zu mir hoch und gibt mir den Kassenbon. Mein prüfender Blick fällt auf die Zahl der Gesamtsumme. Ich teile diese durch die Anzahl der Gegenstände in seinem Einkauf, um den mittleren Kaufwert zu erhalten und drehe mich um. Er nimmt einen sterilen Rohrbecher aus der Halterung meines klavierlackweißen Ständers und passt ihn an sein Gesicht an. Wie eine Atemmaske geht ein Rohr in den geöffneten Mund. One Size Fits all. 
Ich beuge mich vorne über und er setzt das andere Ende an meine blanke Rosette, während ich mir ganz stark den mittleren Kaufwert verinnerliche und einen entsprechend langen Furz in sein Maul blähe. 
Da kommt bereits der nächste. Ich prüfe seinen Bon...



 * Volk im Sinne, wie es die BILD-Zeitung benutzt