Auf Biegen und Brechen

Niemand hat je behauptet, dass es für die Hosentasche geeignet ist.
In Wirklichkeit ist es auch nicht für den wirklich mobilen Gebrauch gedacht.
Es hat immer seinen Bezug zu der Schreibtischoberfläche behalten, wo die Ladesstation wartet und die Fallhöhe maximal 30 cm sind. Geräte, die außerhalb von Räumlichkeiten benutzt werden sollen haben im Mittel eine etwas andere Konstruktion zum Schutz vor Schlag und Umwelteinflüssen. Seht euch die Handgeräte an, die UPS, DPD und DHL etc mitbringen.

In der Vergangenheit wurde an Fahrzeugen ein Querbügel, meist aus Stahl, an zwei Halterungen befestigt, die mit dem Rahmen des Fahrzeugs verbunden waren. Bei einem Aufprall verbog sich die Stange und nahm bei der Deformierung die Energie des Aufpralls auf. [...] Durch den Einsatz von „denkenden“ Kunststoffen und definierten Sollbruchstellen lässt sich kontrollieren, wie Energie absorbiert werden soll. Beispielsweise kehrt der geknautschte Kunststoff der Schürze bei kleinen Parkremplern wieder in seinen Ursprungszustand zurück. - wiki

Oder Stromsteckdosen im Aussenbereich haben zum Beispiel eine Abdeckung, selbst Tankdeckel an Fahrzeugen haben eine zusätzliche Klappe. Eine Go-Pro Kamera hat ein stoßfestes Gehäuse und wenn es regnet tragen Menschen Regenschirme, Hüte und Mützen oder schließen das Dach ihres Cabriolets.
Der Hersteller hat nie in Erwägung gezogen das Gerät vor meteorologischen Einflüssen zu schützen, ansonsten wäre es ja spielend auf IPX6 oder sogar IPX8 gebracht worden.

UPDATE: Hier ein Beispiel.

Bei vielen Anwendungen müssen elektrische und elektronische Geräte unter erschwerten Umweltbedingungen über viele Jahre sicher arbeiten. [...] Zudem muss das Eindringen von Fremdkörpern und von Staub,[...] , oder die mechanische Beanspruchung durch Stoßeinwirkung für eine zuverlässige Funktion und sicheren Gebrauch verhindert werden. - wiki

Es war nie wirklich geplant, dass das Gerät allen Anforderungen standhält, denen es ausgesetzt wird. Niemals jemals war es je  gedacht, dass man es unachtsam in Hosentaschen versteckt oder wieder hervorholt, während man draußen herumläuft. Ach ja und ohne die sauberen und fettfreien Finger ist der Betrieb sowieso unmöglich.

Aber Henoth!,  höre ich euch sagen, während ihr verschämt die letzten Fingerspuren der Wischtechnik eurer Texteingabe mit einem beherzten Strich des Bildschirms eures Handgerätes über euer rechtes Hosenbein entfernen wollt, bevor ihr es verkratzt in der Hosentasche verbiegen werdet.
Aber Henoth, natürlich hat Steve Jobs vorausgesehen, dass das iPhone von jedermann in allen Lebenslagen benutzt  und jedewegigen Umwelteinflüssen ausgesetzt wird.

Ich habe selber ein iPhone und ich kann aus allererster Hand sagen, dass das Display sehr stabil ist. Zumindest den Alltags widrigkeiten wiedersteht das Display mühelos (z.B. iPhone vs. Schlüssel in der Hosentasche). Mir ist persönlich scheißegal, ob das jetzt Mineralglas, Saphirglas Aluminiumdingsbums oder Klimbimoxid ist. Es ist sehr stabil und das ist alles was ich wissen will. - Autor iPhone-User 29.05.08 - 14:02 

Und ich könnte mich mit euch einigen auf die Vorraussage, dass die jeweiligen produzierenden Aktiengesellschaften ihre Consumer-Electronics-Kompromisslösungen so geschickt zusammengestellt haben, dass es der breitest möglichen Masse der Anwendungsfälle genügt, aber ihr habt die technischen Diskussionen so satt, dass euer Reflex auf den unreflektierten Konsum diese widerliche Apologetenhaltung und die zugehörige Handyversicherung ist.

Welche Risiken deckt eine gute iPhone Versicherung ab?

• Sturz- und Fallschäden
• Displaybruch
• Gehäusebruch
• Flüssigkeitsschäden
• Überspannung
• Kurzschluss
• Schäden durch Bedienungsfehler
• Beschädigung durch Dritte
• Schäden durch Kurzschluss, Brand, Überspannung

Meint ihr wirklich, wenn es der Hersteller ernst gemeint hätte mit eurem schludrigen Umgang und der zu mißbilligenden Einstellung elektrische Geräte in allerlei Betriebsumgebungen mitzuführen, dass es dann eine nicht eine ingenieurstechnische Kleinigkeit gewesen wäre diesen Risiken konstruktiv zu begegnen? Das es vielleicht gar keine Scheißidee war den Bildschirm in Kratzfestem Mineralglas auszuführen, sondern eine kluge Maßnahme die Beschwerden über die Abnutzung kleinzuhalten und gleichermaßen auf die absolut ekelhaft zerbrochenenen Displays mit Gegenwertforderungen zu reagieren?

Und eine Uhr die nicht wasserdicht ist? Das ich nicht lache...

Kleingedrucktes bitte unbedingt lesen:

Verbraucher haben das Wahlrecht, ob sie die Leistung gemäß der einjährigen eingeschränkten Apple Garantie oder gemäß ihrer gesetzlichen Mängelrechte geltend machen. [...]
Diese Garantie gilt nicht: [...]
(b) bei kosmetischen Beschädigungen, insbesondere Kratzern, Dellen und gebrochenem Plastik an Anschlüssen;
(c) bei Schäden, die durch die Nutzung mit einem anderen Produkt verursacht wurden;
(d) bei Schäden, die durch einen Unfall, Missbrauch, Fehlgebrauch, Kontakt mit Flüssigkeit, Feuer, Erdbeben oder sonstige äußeren Einwirkungen verursacht wurden;
(e) bei Schäden, die durch die Verwendung des Apple-Produkts entgegen der Hinweise im Benutzerhandbuch verursacht wurden; [etc.] - Apple Legal

Behandeln Sie das iPhone mit der notwendigen Sorgfalt. Sein Gehäuse besteht aus Glas, Metall und Kunststoff und in seinem Inneren befinden sich empfindliche elektronische Bauteile. Durchbohren oder zerbrechen Sie es nicht, setzen Sie es keiner offenen Flamme oder Flüssigkeiten aus und lassen Sie es nicht fallen. Verwenden Sie das iPhone nicht, wenn es beschädigt ist – zum Beispiel der Bildschirm gesprungen ist – da die Gefahr von Verletzungen besteht. Falls Sie die Oberfläche des iPhone vor Kratzern schützen wollen, können Sie eine Schutzhülle oder ein Etui verwenden. - iPhone Benutzerhandbuch Anhang D - Handhabung

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