Puleʻanga Fakatuʻi ʻo Tonga

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Puleʻanga Fakatuʻi ʻo Tonga  - Das Königreich von Tonga





Tonga ist der einzige Staat in Ozeanien, der nie von Europäern kolonialisiert wurde.

Was als eine Erfolgsstory beginnt, wird von eurem geschätzten Weltenbummler Henoth natürlich ganz schnell als Gasknecht enntarnt, welcher die Reihe der Arschlochinseln weiter vervollständigt.

Letztes mal gab es Tuvalu, dass vielen sicherlich noch als  Insel, welche durch den Evolutionsdruck gebeutelt, in Erinnerung sein mag.

Aber auch Tonga ist in vieler Hinsicht ein ganz großer Sylvesterknaller, ein Bonbon, dass ich gemeinsam mit euch auspacken werde.  Entschuldigt gleich zu Beginn, wenn vieles villeicht unwahrscheinlich oder lächerlich erscheint, aber das ist der Grund, warum Tonga es (schon ziemlich früh) auf meine Liste der Arschlochinseln geschafft hat.

Die 3 großen Stärken der Insel kurz zusammengefassst sind:
  • Die seit je her bestehende Monarchie und ihre Könige,
  • deren Geschäftssinn und ihre Progressivität mit echten Top-Ideen und
  • die ignorant-traditionelle Fettleibigkeit der Tongaer.

Was wären die Tongaer ohne ihren König?

Wahrscheinlich genauso unbedeutend wie alle anderen Polynesichen Kulturkreise auf Inseln im Südpazifik. Deshlab hat man ja einen solchen König. Und da mit der aus der Masse heraussticht, nimmt man als Volk auch schon gerne den einen oder anderen Schnitzer in Kauf.

Taufaʻahau Tupou IV. war seit 1965 bis 2006 der König und bestach mit seinen 1,90 m schon mit schierer Größe. 1976 wurde das Gewicht des großen Monarchen auf der Gepäckwaage des Flughafens von Tonga mit 209,5 Kilogramm gemessen. Somit gilt Taufaʻahau Tupou IV. als einer der körperlich schwergewichtigsten Staatsoberhäupter des 20. Jahrhunderts.

Für seine Teilnahme an der Hochzeitszeremonie von Prince Charles und Lady Diana im Jahr 1981 musste ein Sondersessel angefertigt werden. - wiki
Seine Einstellung zu seinem Gewicht änderte sich in den 1990er Jahren, Tupou nahm stark ab. Er ließ später regelmäßig den Flughafen der Hauptstadt sperren, um die Start- und Landepisten zum Fahrradfahren zu nutzen. So macht man das in Tonga.

Taufaʻahau Tupou IV
 
   The King wore a black bombazine skirt, a smocklike shirt buttoned to his neck and a great braided mass of cords around his belly. He had an aluminum cane in each fist, in each breast pocket a pair of glasses, and a gold watch on each wrist — two of everything. But the details of the King’s person were overwhelmed by his size.” The king was  “an enormous man whose heavy-lidded eyes and whopper jaw gave him the huge froglike face you sometimes see on ancient carved Polynesian tikis. Tonga is a kingdom of big men and this man is the biggest of all. You would have known instantly that he is the King.”  - Paul Theroux, the travel writer and novelist, had an audience with the monarch and described it in his 1990 book, “The Happy Isles of Oceania” in the Times


Seine 41-jährige Amtszeit machte ihn ausserdem zu einem der am längsten regierenden Monarchen nach Thailands König Bhumibol Adulyadej, der britischen Queen Elizabeth II und  dem samoanischen König Malietoa Tanumafili II. Er ist also in bester Gesellschaft.

Aber wofür ich ihn wirklich feiere, dass ist sein kreativer und Kleptokratischer Stil. 

Tonga was named the sixth most corrupt country in the world by Forbes magazine in 2008. - wiki

Da wundert es nicht, wenn der Großteil der Tongaer nicht auf der Insel bei den 100.000 Einwohnern, sondern im Ausland lebt und arbeitet- und das deren Auslands-Einkommen, dass zu den Familien zurück auf die Insel geschickt wird, die entscheidende Wirtschaftsgröße ist

Das geld fließt übrigens größtenteils durch den Kauf von Diesel wieder zurück, denn Tonga verfügt über keine einzige Ressource.

Weil der König aber im Gegnsatz zu seinen ausreisefreudigen Untertanen auf dieser Einöde von Arschlochinsel im ressourcenarmen Südpazifik am Fliegenfänger klebt, hat der natürlich auch schon so seine paar Möglichkeiten ausprobiert. Zu seinen Geisteskindern gehören folgende Ideen, die leider nicht alle so umgesetzt wurden, wie sich das Tupou IV. gewinnbringend überlegt hatte: (Quelle: wiki)


  • Die Suche nach Erdöl in Gegenden, in denen es laut Geologen kein Erdöl gibt.
  • Es gab Überlegungen, Tonga als Endlager für radioaktiven Müll zu nutzen.
  • Der Staatshaushalt wurde durch den Verkauf von tongaischen Pässen aufgebessert (20.000$ pro Stück . Jedoch sind diese international nicht anerkannt.
  • Die Zulassung von ausländischen Schiffen, die dann alle in illegale Aktionen verwickelt waren.
  • Die Vermietung von „Parkpositionen“ für Erdsatelliten im All an andere Staaten.
  • Das langfristige Chartern einer unbrauchbaren, da massiv überdimensionierten Boeing 757, was 2004 zum Bankrott der damaligen staatlichen Fluglinie Royal Tongan Airlines führte.
  • Sie betreibt die weltweit einzige Douglas DC-3, die noch im Linienbetrieb eingesetzt wird.
  • Der Aufbau eines Flughafenhotels mit angeschlossenem Casino gemeinsam mit einem von Interpol gesuchten Kriminellen.
  • Der Unterstützung beim Betrieb der Top-Level-Domain .to, unter der häufig urheberrechtlich geschütztes Material illegal angeboten wird (vgl. Kino.to).
ferner habe ich zum Energieproblem noch gefunden:
  • Mit dem Import von alten Reifen Strom, durch verbrennen zu erzeugen,
  • ein Atomkraftwerk auf der Insel errichten,
  • eine Seawater-to-Fuel Schnappsidee, und ganz wundervoll:
  • Öl-Lagerstätten im Vulkan-krater
Wer geglaubt hat, dass der Einfallsreichtum hier schon endet der sei um folgende Ideen von Topou IV bereichert:
  • eine Fischwürstchenfabrik,
  • errichten einer Holzindustrie auf der sandigen Insel,
  • eine Fabrik für die Herstellung von Zigaretten, zum Export nach China
Mein Favorit ist allerdings  folgende Story, da muss ich mich echt am Stuhl festhalten, so gut ist die.

Ab 1994 setzte der König Jesse Bogdonoff  als Hofnarr ein. Achso und als Government's Financial Advisor auch.
Ja genau, als Hofnarr. *kicher*
Ein Schelm wer Böses dabei denkt.

Taufa'ahau Tupou IV. & Jesse Bogdonoff

Starting in the mid-1980s, Tonga made about $30m through selling Tongan passports to mainly Asian buyers, reportedly including former Philippine dictator Ferdinand Marcos and his wife Imelda.  - times


Es wurde  der Tonga Trust Fund gegründet, um das Geld aus den Passverkäufen zu organisieren. Ganz groß wurde das Komplott aufgezogen als Hong-Kong 1997 durch die Briten frei wurde und China-ängstliche Einwohner nach Pässen griffen - gerne auch mal für $20.000 das Stück. Dumm nur, dass diese Pässe nie international anerkannt wurden. Das ging auch erstmal alles ganz gut, der Trust, der inzwischen mit  $30m gefüllt war, schien eine prima Grundlage für Investitionen.


In 1999 Bogdonoff recommended moving the Tongan portfolio out of the bulging stock market bubble and into a pool of insurance backed investments called viatical contracts managed by the Millennium Asset Management Company.  - wiki

Alles auf eine Karte, wenn es einer besser weiß als der König, dann doch der Hofnarr. *kicher*

Ein paar Jahre später wurde natürlich klar, dass die Gier des Königs gepaart mit der Selbstlosigkeit des närrischen Verwalters Teil einer Scheißeschleife sein musste. Bereits 2001 kommt heraus, dass die Millennium Asset Management Company das gesamte Vermögen veruntreut hat und der König und Hofnarr haben dabei bloss zugesehen.

Geht noch weiter, wird noch einmal besser, denn bis hier hin kann das ja jedem mal passieren, der seine Südseeinsel auch als Atommüllager in Erwägung gezogen hätte:

Hofnarr Bogdonoff initierte dann einen Recovery Plan zur Rettung des Trust, aber als publik wurde, dass der König die Kohle verzockt hatte, wurden wieder diese Störenfriede der demokratischen Bewegung laut, zusammen mit ihren Zeitungen und Berichterstattungen, die auf die Unfähigkeit und den Nepotismus des Königs verwiesen. Mit einem Handstreich wurden also Medien, wie Zeitungen, "tongaisiert" und im übrigen die missliebigen Auslandsnachrichtenimporte am Flughafen beschlagnahmt. Dazu die entsprechenden Minister abgesetzt, damit die Scham nicht zu öffentlich wird und alles unter den Teppich gekehrt. Inklusive dem Recovery Plan und alles Geld war futsch für immer.

Da lacht der Hofnarr. *kicher*

Das Dekret, was Jesse zum offiziellen Hofnarr machte


Und dann sind da noch die fettesten Menschen der Welt

Ja, Henoth, was ist denn eigentlich mit den Geschichten über die fetten Menschen, Henoth, höre ich euch ganz verrück im Dreieck lesen. Denn den Hauptgang mit König, habt ihr bekommen, sollt ihr auch den süßen Nachtisch erhalten:



Die Menschen aus Tonga essen gerne, viel und vor allem traditionell sehr kalorienreich (Yams und Kokosöl). - wiki

"Obwohl dicke Menschen auf Tonga noch immer als schön gelten und das Gesunde verkörpern, führte der Staat ein Programm zur Ernährungsberatung ein und animierte die Bevölkerung zu mehr Sport. Notwendig wurde das, weil rund 58 % der Männer und 75 % der Frauen einen Body-Mass-Index aufwiesen, der weit über 30 lag.

Damals initiierte Taufaʻahau Tupou IV. auch einen nationalen Wettbewerb, in dem der Tongaer mit der größten Gewichtsreduktion 500 Dollar gewann. Dem 1918 geborenen König selbst gelang es in den frühen 90ern, sein Gewicht um 70 Kilogramm von vormals etwa 210 Kilogramm zu reduzieren."

Habe ich euch zu viel versprochen? Tonga ist eine Schatzkiste des Südpazifiks. Ein Archipel aus Freiheit. Das Eiland der Freude. Selbst James Cook kam noch ein paar mal vorbei.

Aber wer noch nicht genug hat, der kauft sich vielleicht sogar selbst sein kleines Stückchen Freiheit, um dort in Ruhe fett zu werden. Gerade wird eine kleine Insel für 5 Millionen Dollar angeboten. Schlagt schnell zu, die andere Insel ist inzwischen schon verkauft!

Lasst euch aber von den Begriffen nicht sutzig machen, wenn da von "Eco-Ressort" gesprochen wird, dann ist damit nur gemeint, dass man für Trinkwasser, Strom und Telekommunikation selber sorgen muss. Außerdem ist das Ressort "professionally run under German management" und die Insel bereits für die nächsten 81 Jahre an die Betreiber verpachetet.
Aber sind Deutsche.
Was soll schon schiefgehen.
 Auf Tonga. *kicher*




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