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Neuer Werktag, neuer Hass.
Und kaum hat man die Internetzeitung aufgeschlagen springen einem wieder die alten Bekannten in den Bart und zwicken. Vielleicht produzierte man bei der morgenlichen Eingabe der URL in der Adresszeile sein erstes Montagsstück für den Tag und wurde noch vor dem ersten Kaffee prompt umgeleitet zu hastenichgesehn.ro, - welche zufällig gute Freunde von The Archive AG und ihres Anwalts Thomas Urmann sind - und wird zur Kasse gebeten.

So ärgerlich die neuen unungänglichen Geschäftsformen sind, so wenig überschaubar die Beweislage sein mag, so klar umrissen sind ihre Erscheinungsformen. Es geht um festes Geld.
Das bekommt man nicht einfach zugeschoben, nur weil man medienwirksam seine Genitalien oder etwaiges filmisches Eigentum in kostenlosen Portalen abbildet, abmahnt und das Geld abwartet. Es ist eben nicht jeder ein findiger Anwalt ist oder kann einen solchen für seine dunklen Zwecke umdrehen , um aus der Freiwilligkeit der User Geld zu erpressen.



"Das Ergebnis ist Welt Online, wo quasi jeder Spinner in den Kommentaren nahezu ungehindert seinen Rassismus, seine Arroganz und seinen Menschenhass ausleben kann."   - Der Postillon

Meistens wird im Internet nur mit (seinen) blanken Nerven bezahlt, wie das hier zum Kotzen.
Aber regen wir uns nich bereits Montags über Axel Springer und seine Adressierung an die Sinus Milieus 3 A bis C auf, mit seinen sprachlich angepassten qualitativ herabgesetzten Formulierungen und den paradoxen uninteressanten Inhalten, sondern fokussieren uns auf eine bestimmte Eigenart: Die vermeintliche Verbrüderung.

Denn der Artikel von Die Welt suggeriert eine solche schulterklopfende Person, welche sich zwischen uns stellen will, um die Hände zu reichen, im Kampf gegen ein vielköpfiges Ungeheuer. - Da taucht auch schon der komplett (Sinus 3) identifizierbare Held auf und hat sich einen Streich ausgedacht, wie er von Astrid Lindgren nicht besser auf ihre Protagonistin gepasst hätte, wäre sie in ihren Kindergeschichten auch dem Übel der Neuzeit ausgesetzt gewesen. Das ganze wird unhinterfragt und ohne Bedenken gelobt und maßlos aufgeschnitten. Floskel-Zitat: "Aber das ist noch nicht alles. Es ist noch nicht einmal das Beste:"


"Wir aber sollten David Phillips ein Denkmal aus purem Gold setzen. Erstens, weil er als Stellvertreter uns alle gerächt hat, die wir nicht auf das Kleingedruckte achten und dann böse auf die Nase fallen; und zweitens, weil er mit seiner Mischung aus Pfennigfuchserei, Fantasie und schierer Chuzpe ein leuchtendes Vorbild ist, dem nachzuahmen jeder Mensch strebend bemüht sein sollte. " - Die Welt


Die Figur soll "uns alle" also nicht nur als Idol reichen, die gedankliche Vergewaltigung boxt plötzlich einen fiesen Suggestiv-Leberhaken und holt mit grob aufgereihter Begründung zweimal erneut aus. Wie blöd wir doch sind, wie gut er das gemacht hat. Er hat Chuzpe gesagt. Ich bekomme sofort Blumekohlohren, blute aus allen Augen-Cuts und meine Netzhaut löst sich beidseitig sofort ab, während ich mir bloß die schroffe Berichterstattung von anderen Boulevardnachrichten zurückwünsche. Der Mist von dort ist zwar auch nicht hochwertiger, aber zumindest rückt der Autor nicht mit jedem Satz mit seinem Stuhl ein Stückchen näher und legt heimlich meine Hand auf den Schoß vom Titelheld. Nein, kein Denkmal aus purem Gold für euren Behinderten. Eure Artikel haben Affen geschrieben.


Allerdings hat der Pressekodex keine bindende Wirkung. Die Chefredaktion der Bild-Zeitung etwa äußert, dass die Redakteure des Blattes „mitunter das Berichterstattungsinteresse deutlich höher einschätzen als der Presserat.“
Dies werde „in Grenzfällen immer so sein“ - wiki


Nach dieser Zäsur verklicke ich mich an diesem Tag zum zweiten mal, ganz unruhig und inzwischen unvorhersehbar, meine aggressive Surf-Aktivität; dieses mal auf einer Tag-Wolke. Ich lese dieses hier schrecklich, und mir wird schlecht. Wegen allem. Zu allererst wegen ihrer Frisur. Dann erst, wegen der gleichen banalen Geschichte (es ist die gleiche Geschichte, nur aus dem Blickwinkel der unverständigen Faszination statt einer blind umarmenden).
Jedoch - die einzige Verbrüderung im Artikel, die ich hinter dieser aufgesetzten Faszinosum-Maske finden kann, ist die heuchlerische Hoffnung, dass sie zumindest die Kohle dafür wieder zurückbekommen wird. Für ihre freiwillige Tat. Vom Konzern. Wait a minute... what?


pbf comics


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